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Uni-Kontaktausschuss begrüßt Südtirol-Forschung in Innsbruck

LPA – Der Universitäts-Kontaktausschuss hat gestern Montag, 24. Oktober, in Bozen getagt. Die Vertreter der Universitäten Innsbruck und Bozen sowie des Landesressorts für die deutsche Schule und Berufsbildung begrüßten die Entscheidung der Landesregierung, elf Forschungsprojekte mit Südtirolbezug an der Uni Innsbruck zu finanzieren.

Der Kontaktausschuss trifft sich zweimal jährlich, jeweils abwechselnd in Innsbruck auf Einladung von Rektor Manfred Gantner und in Bozen auf Einladung von Bildungslandesrat Otto Saurer. Im Ausschuss sind neben Vertretern der beiden Universitäten Innsbrucks und der Freien Universität Bozen auch das Land mit den Ressorts für die deutsche Schule und Berufsbildung vertreten. Im Gremium wird über die Probleme bei der Ausbildung Südtiroler Studierender in Innsbruck und die Zusammenarbeit und gegenseitige Abstimmung der Süd- und Nordtiroler Universitäten beraten. Gestern standen der Entwicklungsplan der Universität Innsbruck und die Zugangsvoraussetzungen zum Hochschulstudium im Mittelpunkt der Diskussion. Darüber hinaus konnte Bildungslandesrat Otto Saurer die Vertreter der Universität Innsbruck über die gestern endgültig gefällte Entscheidung der Landesregierung informieren, elf Forschungsprojekte mit Südtirol-Bezug an der Universität Innsbruck finanziell zu unterstützen.

Die Projekte betreffen die Themenfelder Arbeit, Tourismus und Alpine Gefahren. Beispielsweise erforscht die Uni Innsbruck die Abwanderung von Akademikern aus Südtirol, die Integration von Ausländern oder vergleicht die Tourismusgeschichte in Südtirol und dem Bundesland Tirol. Der Umgang mit Naturgefahren steht hingegen im Mittelpunkt der Forschungen zum Thema Alpine Gefahren. Dazu gehören Maßnahmen zur Verbesserung der Betontechnologie in Südtirol ebenso wie ein Forschungsprojekt zum computergestützten Risikomanagement für Hochwässer und Muren. Insgesamt investiert das Land im kommenden Jahr 945.000 Euro in die Forschung mit Südtirolschwerpunkt.

Intensiv diskutiert hat der Kontaktausschuss den Reorganisationsplan der Innsbrucker Universitäten. Eva Bänninger-Huber präsentierte den Entwicklungsplan der Leopold-Franzens-Universität, der am 19. November endgültig verabschiedet werden soll. Aus Südtiroler Sicht konnten die Aderlässe im geisteswissenschaftlichen Bereich in Grenzen gehalten und einige Studiengänge, die für die Südtiroler Studierenden von großer Bedeutung sind, am Leben erhalten werden. Besonders wichtig für unser Land sind das Ethnologie-, das Latein- und das Philosophiestudium.

Seit Anfang Oktober amtiert als neuer Rektor Clemens Sorg an der Medizinischen Universität. Nachdem das gesamte Rektorenkollegium im Frühjahr abgedankt hat, kann auch an der Medizinuni der Entwicklungsplan verwirklicht werden, berichtete gestern Professor Hartmann Hinterhuber. Größtes Projekt ist die Zusammenfassung von verwandten klinischen Bereichen zu Kompetenzzentren.

Im Zusammenhang mit der Medizinischen Universität vereinbarten die Vertreter des Landes mit den Uni-Verantwortlichen, dass für die Zulassung der Studierenden bis zum kommenden Herbst objektive Kriterien ausgearbeitet werden müssen. Zum heurigen Studienjahr konnte dank der Interventionen von Bildungslandesrat Saurer immerhin 22 Südtiroler anstatt der ursprünglich vorgesehenen zehn das Medizinstudium aufnehmen.

Die Rektorin der Universität Bozen, Rita Franceschini, stellte das Entwicklungsprogramm der Freien Universität vor. Darüber hinaus sprach sie konkrete Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Bozen und Innsbruck, besonders im Bereich der Lehrerausbildung, an.

Für das Land nahmen neben Landesrat Saurer auch dessen Ressortdirektor Günther Andergassen sowie der Direktor der Landesabteilung für Bildungsförderung, Albert Plitzner, am Treffen teil. Die Universität Innsbruck war unter anderem durch Vizerektorin Eva Bänninger-Huber, die Freie Universität Bozen durch Präsident Friedrich Schmidl und Rektorin Rita Franceschini vertreten.

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