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Weinmuseum: Am 28. und 29. Oktober wird Glas geblasen

LPA - Wie Glas entsteht, ist am Freitag, 28. und Samstag, 29. Oktober 2005 im Südtiroler Weinmuseum in Kaltern zu sehen. Der Glasbläser Günther Brandt aus Innsbruck, der aus einer alten Glasbläserfamilie stammt und als Lehrbeauftragter der Uni Innsbruck tätig ist, wird sein Handwerk vorführen und über Interessantes und Wissenswertes zum Thema Glas berichten.

Glasbläser Günther Brandt aus Innsbruck legt am 28. und 29. Oktober im Weinmuseum Hand an
Die Erfindung des Glases ist alt. Sie dürfte auf mehrere tausend Jahre vor Christi Geburt zurückgehen. Wahrscheinlich wurde Glas beim Experimentieren mit Feuer und Erz zufällig entdeckt. Glas war wegen seiner Zerbrechlichkeit immer etwas Besonderes, das alle Hochkulturen kannten, schätzten und durch verschiedene Mineralzusätze auch zu färben wussten.

Besonders bekannt war das Glas aus Venedig. Die Lagunenstadt hatte sich schon zu Beginn des 10. Jahrhunderts zum Zentrum der italienischen Glasmacherkunst entwickelt. Wegen der großen Brandgefahr durch die vielen Schmelzöfen beschloss der venezianische Senat 1291 die Glashütten auf die Insel Murano zu verlegen. Wer bei Glasmachern arbeitete, musste Diskretion bewahren. Die Geheimnisse der einzelnen Glashütten sollten nicht preisgegeben werden. Erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts wanderten venezianische Glasarbeiter aus und ließen sich auch in anderen Ländern nieder.

In Tirol entstanden Glashütten in Innsbruck, Hall und Kramsach. Besondere Bekanntheit erreichten die „Kramsacher Nabelflaschen“, von denen einige Exemplare im Südtiroler Weinmuseum ausgestellt sind.

Das Glas war teuer, daher konnten es sich die Bauern lange Zeit nicht leisten. Die Holzbecher, Büttriche und Fässer im Weinmuseum zeigen, dass die Menschen zum Essen und Trinken Gefäße verwendeten, die nicht zerbrechlich waren. Im Weinhandel setzten sich Glasflaschen erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch.

Um den Schulkindern und interessierten Besuchern und Besucherinnen zu zeigen, wie Glas entsteht, lädt das Südtiroler Weinmuseum am Freitag, 28. und Samstag, 29. Oktober den Glasbläser Günther Brandt aus Innsbruck ins Museum ein. Er führt sein Handwerk vor und berichtet über Interessantes zum Thema Glas. Günther Brandt stammt aus einer alten Glasbläserfamilie; er ist in der siebten Generation Glasbläser. Seit 32 Jahren ist er Lehrbeauftragter an der Universität Innsbruck, hat vielen Studenten das Glasblasen beigebracht. Er arbeitet in Farb- und Kristallglas und bearbeitet sämtliche historische Glassorten.

Geöffnet ist das Weinmuseum in der Goldgasse 1 in Kaltern (Tel. 0471-963168) noch bis zum 11. November jeweils von Dienstag bis Samstag zwischen 9.30 und 12 Uhr sowie von 14 und 18. Uhr. An Sonn- und Feiertagen kann das Museum zwischen 10 und 12 Uhr besucht werden.

jw

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