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Landesräte begrüßen Weltkriegsausstellung an den Schulen

LPA – An der Meraner Fachoberschule für Soziales ist die Wanderausstellung „Hinter den Fronten“ der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Die Schau geht besonders auf den Alltag im Ersten Weltkrieg ein und wird im Laufe des Schuljahres noch an 13 Südtiroler Schulen gezeigt. Die Kultur- bzw. Schullandesräte Luisa Gnecchi, Sabina Kasslatter Mur, Otto Saurer und Florian Mussner bezeichnen die Ausstellung als einen „wichtigen Schritt der gemeinsamen Geschichtsaufarbeitung aller drei Südtiroler Sprachgruppen“.

Schüler präsentierten die Weltkriegsausstellung.
Gemeinsam mit den Pädagogischen Instituten und Schulämtern aller drei Sprachgruppen hat das Südtiroler Landesarchiv eine vom Tiroler Landesarchiv zusammengestellte Wanderausstellung zum Thema „Heimatfront“ übernommen: Diese wurde mit Informationen über die spezifische Südtiroler Realität, dem benachbarten Trentino sowie den ladinischen Tälern ergänzt und wird in den kommenden Monaten an 13 Südtiroler Oberschulen gezeigt. Heute wurde die Ausstellung, die auch zu einem Interreg III A-Projekt gehört, von Schülern des Oberschulzentrums Mals den drei Schulamtsleitern und Schuldirektoren präsentiert. An der Vorstellung nahm auch eine Schülerin aus Sarajewo teil, die 1992 vor dem Krieg in Jugoslawien floh, seither im Vinschgau lebt und über ihr Schicksal berichtete.

Den zuständigen Landesräten Luisa Gnecchi, Sabina Kasslatter Mur und Florian Mussner war es schon bei der Einrichtung der Pädagogischen Institute für jede der drei Sprachgruppen ein Anliegen, dass Projekte in Angriff genommen werden, „die eine gemeinsame Aufarbeitung der Geschichte zum Ziel haben“.

Bei der Wanderausstellung zum Ersten Weltkrieg ist die Zusammenarbeit zwischen den Sprachgruppen zum ersten Mal verwirklicht worden. „Der Erste Weltkrieg ist eines jener Geschichtskapitel, deren gemeinsame Aufarbeitung am schwierigsten ist. Noch immer haben die deutsch-, ladinisch- sowie italienischsprachigen Südtiroler ein jeweils anderes Geschichtsbild von den Ereignissen von 1915 bis 1918. Seither ist ein langes Menschenleben vergangen. Es gibt kaum noch lebende Zeitzeugen und die jungen Menschen können diese Zeit nicht mehr so unmittelbar kennen lernen, wie es für ihre Eltern und Großeltern noch möglich war. Der Erste Weltkrieg hat auch für Südtirol entscheidende Umwälzungen bewirkt. Gerade deshalb sind Kenntnisse des Geschehens von ‚Gestern’ wichtig für das Verstehen der Gegenwart und der Zukunft“, erklären die für Bildung und Kultur zuständigen Landesregierungsmitglieder. Kasslatter Mur, Gnecchi, Saurer und Mussner legen zudem Wert darauf, dass der Krieg im Geschichtsbild nicht verklärt dargestellt werde. Die Landesräte zitieren in diesem Zusammenhang Anke Maggauer-Kirsche: „Auch wer den Krieg gewinnt, ist ein Verlierer.“

In Ergänzung zur Wanderausstellung eine umfangreiche zweisprachige Sondernummer der Zeitschrift „storia e/Geschichte und“. Die Beiträge sind für den Einsatz im Unterricht gedacht und sie sollen den Kindern und Jugendlichen das Leben im Ersten Weltkrieg nahe bringen. Dokumente und Bilder aus dieser Zeit aus den ladinischen Tälern, von Meran, Bozen und Eppan schildern die unmittelbaren Auswirkungen des Ersten Weltkriegs.

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