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Interreg-Projekt zur Aufwertung landwirtschaftlicher Qualitätsprodukte abgeschlossen

(LPA) Die Unterstützung hochwertiger alpiner Qualitätsprodukte, die Förderung der Landwirtschaft, das Knüpfen eines grenzüberschreitenden Netzwerkes und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft im Alpenraum – Dies sind die Ziele, die die Landesabteilung land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung mit ihrer Teilnahme am Interreg-IIIB-Projekt "Neprovalter" ins Auge gefasst hatte. Das Projekt ist nun zu Ende gegangen, die Bilanz auch in Südtirol durchwegs positiv.

Im Rahmen des Projektes, das nun mit einer zweitägigen Konferenz in Tarvis zu Ende gegangen ist, ist man gleich auf mehreren Schienen aktiv geworden. "Zum einen ging es uns darum, traditionelle und in Vergessenheit geratene landwirtschaftliche Produkte wiederzubeleben, sofern für diese auf dem Markt eine Chance besteht", erklärt dazu Landesrat Hans Berger. Entsprechend diesem Credo hat man im Rahmen von Neprovalter den Altreier Kaffee wieder auf den Weg gebracht, Bauern dafür gewonnen, sich dieses Produktes anzunehmen, die Marktchancen ausgelotet und Entwicklungsarbeit betrieben. "Gerade in solchen Nischen steckt das Potenzial der Berglandwirtschaft", ist Berger überzeugt, der sich auch vom großen internationalen Interesse am Altreier Kaffee bestätigt sieht.

Ein zweiter Ansatz war die Förderung der Biofleischproduktion. "Hier ging es vor allem um die Beratung der Produzenten, um die Erstellung eines Qualitätsfleischprogramms, um Kostenkalkulationen und nicht zuletzt ein lückenloses Programm zur Rückverfolgbarkeit", erklärt Stefan Walder, Direktor der Abteilung land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung.

Eine interessante Schiene hat Neprovalter auch mit dem Aufbau eines Netzwerkes alpiner Lehrbauernhöfe eröffnet. "Das Um und Auf ist nach wie vor, die Menschen von der Bedeutung der Landwirtschaft in den Alpen zu überzeugen und ihnen deren Leistungen vor Augen zu führen", so Landesrat Berger. Entsprechend wurde in Südtirol eine Reihe von Lehrbauernhöfen gestaltet, der größte an der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern. Hier kann Kindern aber auch Erwachsenen das Leben und Wirtschaften auf einem Bauernhof näher gebracht werden. Gleichzeitig wurde ein Lehrgang zum Thema "Schule am Bauernhof" gestartet, an dem derzeit 19 Bäuerinnen und Bauern teilnehmen, die Schüler in die Welt der Landwirtschaft einführen und damit auch den Grundstein zur Erziehung verantwortungsbewusster Konsumenten legen werden.

"Ich denke, die Zusammenarbeit mit unseren Projektpartnern aus sieben verschiedenen Regionen im Alpenraum war überaus nützlich, um den Horizont zu erweitern, Synergien zu nutzen und uns unserer Stärken und Schwächen im Land bewusst zu werden", so Walder. Am Ende des Projekts Neprovalter steht damit ein Plus für die Südtiroler Landwirtschaft: "Es geht schließlich darum, nachhaltige ländliche Entwicklung zu fördern, und das heißt, in die Köpfe der Produzenten und in jene der Konsumenten zu investieren", so Landesrat Berger.

chr