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Ganglegg: Publikationen, Wanderausstellung und Führungen

LPA - Das Wissen um die Fundstätte Ganglegg bei Schluderns soll weiter vertieft und verbreitet werden. Dies ist das Ziel eines Interreg-Projektes, für das die Landesregierung auf Vorschlag von Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur vor kurzem 70 000 Euro zur Verfügung gestellt hat. Projektträger sind das Vintschger Museum und das Museum "Engadina Bassa", die über das gemeinsame Projekt außerdem die gemeinsamen Wurzeln des Vinschgaus und des Engadins neu beleuchten wollen.

Das Ganglegg hinter Schluderns ist wohl die am besten erforschte, befestigte Höhensiedlung der Bronze-Eisenzeit und der Römerzeit des gesamten Alpenraumes. In den Jahren 1997 bis 2001 führte das Landesamt für Bodendenkmäler dort systematische Grabungen durch. Sämtliche Funde werden im Vintschger Museum ausgestellt, wo sie auch die didaktische Aufbereitung erfahren haben. Am Ganglegg wurde außerdem ein archäologischer Park angelegt, in dem wertvolle, freigelegte Objekte zugänglich gemacht und erklärt werden. In dem Archäologie-Park finden sich auch zwei nachgebaute Häuser, die ein möglichst realistisches Bild vermitteln sollen. 

Die Arbeit des Vintschger Museums zur weiteren Aufbereitung und Präsentation der historischen Funde wird von der Südtiroler Landesregierung auf Antrag von Landesrätin Sabina Kasslatter Mur gefördert. Mit 70 800 Euro unterstützt das Land eine Reihe von Maßnahmen, die das Vintschger Museum im Rahmen eines Interreg-III-A-Projektes umsetzen will. Schweizer Partner für das Projekt mit der Bezeichnung „Ganglegg/Schluderns und seine rätischen Nachbarn“ ist das Museum „Engadina Bassa“ in Scoul.

Ziel des Gemeinschaftsprojektes ist es, durch die wissenschaftliche Untersuchung, die publizistische Aufarbeitung und den Aufbau von Führungen die historischen Funde einem breiten Publikum näher zu bringen. Außerdem soll eine gemeinsame historische Plattform die Darstellung der gemeinsamen Wurzeln des Vinschgaus und des Engadins in vorrömischer Zeit ermöglichen. Vom Projekt erwartet man sich einen Beitrag für den Tourismus und die Entwicklung des Nationalparkgebietes Vinschgau-Unterengadin und Val Müstair.

Das vom Land mitfinanzierte Projekt umfasst neben der wissenschaftlichen Analyse und Beschreibung der Funde samt deren Publikation in leicht lesbarer Form, die museumspädagogische Aufarbeitung der historischen Kenntnisse und die Veröffentlichung eines „Kinderführers“, die Konzeption und Schaffung einer Wanderausstellung über die Brandopferstellen im rätischen Raum, den Aufbau von Führungen im Vintschger Musem und am Ganglegg in Zusammenarbeit mit Universitäten.


jw