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Mumien aus Peru zu Gast im Archäologiemuseum

LPA – Vom 11. August bis zum 15. November 2006 beherbergt das Südtiroler Archäologiemuseum eine Sonderausstellung über die peruanische Chachapoya-Kultur. Zur Schau gehören auch zwölf menschliche Mumienbündel und Tiermumien. Bruno Hosp, Präsident der Südtiroler Landesmuseen, Othmar Parteli, Koordinator der Landesmuseen und Angelika Fleckinger, Direktorin des Südtiroler Archäologiemuseums, haben die Mumien-Ausstellung heute (1. März) vorgestellt.

Eine der Mumien der Sonderausstellung.

Ab dem 11. August ist im Südtiroler Archäologiemuseum die Sonderausstellung „Das Geheimnis der Wolkenmenschen“ über die Kultur der Chachapoya in Peru (vor 800 bis 1500 n. Chr.) zu Gast. Zu den faszinierenden Exponaten der Schau gehören neben Siedlungs- und Grabfunden zwölf menschliche Mumienbündel und Tiermumien. Den Namen „Wolkenmenschen“ erhielten die Angehörigen der Chachapoya-Kultur von ihren Eroberern, den Inkas. Man nimmt an, dass dies mit ihrer Eigenheit zusammenhängt, Siedlungen auf hohen, oft nebelverhangenen Berggipfeln und Gebirgskämmen zu errichten. Die Inkas beschrieben die Wolkenmenschen als „große, hellhäutige Krieger mit hellem Kopfhaar“.

Die Ausstellung ist Teil eines Forschungstransfers zwischen dem Archäologischen Museum in Leymebamba/Peru, dem Technischen Museum Wien und dem Südtiroler Archäologiemuseum. Im Rahmen eines Technik- und Wissenstransfers werden die Mumien während ihres Aufenthaltes in Europa von Mumienexperten begutachtet und spezialisierte Apparaturen zu ihrer Untersuchung zur Verfügung gestellt. Da die Wolkenmenschen noch nicht zur Gänze erforscht sind, versprechen sich die Archäologen von den technischen Untersuchungen neue Erkenntnisse über das legendäre Volk.

Bevor die Ausstellung nach Bozen kommt, ist sie vom 11. Mai bis zum 30. Juli in Wien zu sehen. Im Unterschied zur Ausstellung in Wien, bei der die naturwissenschaftliche und technische Untersuchung der Mumien im Mittelpunkt stehen, liegt der Schwerpunkt im Südtiroler Archäologiemuseum auf der Kultur der Chachapoya. Neben den zwölf menschlichen Mumien sind über hundert Alltags- und Kunsthandwerks-Objekte aus Textilien, Keramik, Holz und Metall ausgestellt. Modelle und Pläne versuchen das kulturelle Umfeld der Wolkenmenschen zu rekonstruieren.

Die Ausstellung über die Wolkenmenschen ist aus der engen Zusammenarbeit zwischen dem österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur unter Ministerin Elisabeth Gehrer, dem Präsidenten des Fachbeirats für den Mann aus dem Eis, Horst Seidler, und dem ehemaligen Kulturlandesrat und jetzigen Präsidenten der Südtiroler Landesmuseen, Bruno Hosp, entstanden.

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