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Suizidprävention durch Stärkung der Lebenskompetenzen: LR Saurer eröffnet Tagung des Deutschen Schulamtes

LPA - "Die schulische Gesundheitsförderung hat die Aufgabe, die lebensfördernden Fähigkeiten zu unterstützen, um den Schülern und Schülerinnen dadurch den Weg zu einer autonomen und authentischen Lebensgestaltung zu weisen", erklärte heute Landesrat Otto Saurer zur Eröffnung der vom Deutschen Schulamt veranstalteten Tagung über Suizidprävention. Der Bildungslandesrat machte sich außerdem für eine Beschäftigung mit diesem Thema "in einer richtigen Sprache" stark, um "Kindern und Jugendlichen Mut zu machen, ihre Ressourcen zu erkennen und zu nutzen". Im Rahmen der Tagung, die am Nachmittag mit Workshoparbeit fortgesetzt wird, wurden heute (Mittwoch, 15. März)Vormittag im Bozner Pastoralzentrum Möglichkeiten der Krisenprävention besonders auch im Schulwesen aufgezeigt.

LR Saurer, SAL Höllrigl und die Leiterin der Dienststelle für Gesundheitserziehung, Edith Brugger, bei der heutigen Tagung
Die Förderung von Lebenslust und die Stärkung der Fähigkeiten zu einer befriedigenden Lebensgestaltung bei Kindern und Jugendlichen sind wesentliche Maßnahmen der Suchtprävention. Darin waren sich die Referenten der heutigen Tagung "Lebenslust und Lebensfrust" im vollbesetzten Saal des Bozner Pastoralzetnrums einig.

John Okoro, Suchttherapeut, Seelsorger und Psychotherapeut, Dozent an der Wiesbadener Akademie für Dynamische Psychotherapie und transkulturelle Psychotherapie, beleuchtete in seinem Beitrag die Gesundheits-Lebensweisen nach den vier Dimensionen der positiven Psychotherapie: Körper/Sinne, Kontakt/Tradition/Familie, Leistung/Verstand, Phantasie/Zukunft. 

Der Sonderbeauftragte für Suizidprävention des Salzburger Universitätklinkum, Reinhold Fartacek, zeigte nach einer Schilderung der Krankheitsrisiken Möglichkeiten präventiven Handelns auf und ging dabei besonders auf Schwierigkeiten und Chancen der Suizidprävention im Lebensfeld Schule ein.

Im dritten Vormittagsreferat stellten Theodor Seebacher und Pia Zitturi, die in Südtirol im Bereich Sozialpädagogik und Suizidprävention tätig sind, Modelle der Gesundheitsförderung und Prävention in Kindergarten und Schule vor.

Bildungslandesrat Otto Saurer und Schulamtsleiter Peter Höllrigl unterstrichen die Notwendigkeit, Problemthemen nicht tot zu schweigen oder als Katastrophen zu sehen, sondern als Herausforderung anzunehmen.

Das Deutsche Schulamt, das die heutige Tagung veranstaltet hat, beschäftigt sich bereits seit einiger Zeit mit dem Thema Suizidprävention und hat dazu auch eine Handreichung erarbeitet. Dieses Handbuch mit dem Titel „Flügge werden“, das von der Dienststelle für Gesundheitserziehung erarbeitet worden ist, wurde im Rahmen der heutigen Tagung an die anwesenden Lehrpersonen und Kindergärtnerinnen verteilt.

Schulamtleiter Höllrigl betonte in diesem Zusammenhang, dass Lebenskompetenzförderung die Grundlage für Gesundheitsförderung in der Schule bilden könne, dass aber auch Krisenintervention von Zeit zu Zeit nötig sei: "Dazu braucht es die Mitarbeit aller in Kindergarten und Schule Tätigen und funktionierende Unterstützungssysteme, die eingreifen, wenn Begleitung, Erziehung und Bildung alleine nicht mehr genügen."

Die Tagung im Bozner Pastoralzentrum wird am Nachmittag mit der vertiefenden Arbeit in mehreren Arbeitsgruppen fortgesetzt.

jw

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