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Studientagung zur Operationszone Alpenvorland

LPA – Vom September 1943 bis zum Kriegsende waren die drei Provinzen Bozen, Belluno und Trient in der Operationszone Alpenvorland unter nationalsozialistischer Herrschaft zusammengefasst. Die Historiker der drei Länder beschäftigten sich zwar eingehend mit der Thematik, konzentrierten sich aber jeweils auf eine einzelne Provinz. Auf einer Tagung in Bozen (23. März), Trient (22. und 25. März) und Belluno (24. März) wird die gemeinsame Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels Geschichte angegangen.

Die Studientagung wird vom Trentiner "Museo storico", dem Südtiroler Landesarchiv und dem "Istituto storico bellunese della Resistenza ed età contemporanea" unter der wissenschaftlichen Leitung von Gustavo Corni (Universität Trient) vom 22. bis 25. März veranstaltet und von den Provinzen Trient, Bozen und Belluno gefördert. Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur spricht am kommenden Donnerstag (23. März), wenn die Tagung in der Freien Universität Bozen Halt macht, Grußworte.

In den vergangenen Jahren hat es bereits mehrere Untersuchungen gegeben, die sich mit der Zeit von 1943 bis 1945 beschäftigten. Sie konzentrierten sich aber großteils auf das Gebiet der einzelnen Provinzen Trient, Bozen oder Belluno. Diese Tagung will die Operationszone Alpenvorland erstmals aus einem breiteren und übergreifenden Blickwinkel behandeln. Zu den verschiedenen Themenschwerpunkten der Tagung gehören dabei der Handlungsablauf bei der Besetzung, ihre politischen, administrativen und militärischen Aspekte sowie die Beziehungen der Zonenverwaltung zur „Repubblica Sociale Italiana“ und zu den militärischen Behörden. Ein weiteres, durchaus heikles Thema der Tagung wird die Untersuchung von Formen der „Kollaboration“ von Seiten der Bevölkerung und der Zivilverwaltung sowie der keineswegs immer eindeutigen Haltung der lokalen Führungsschichten, der Wirtschaft, der Institutionen und nicht zuletzt der kirchlichen Stellen sein. Thematisiert werden schließlich auch Formen der Resistenz und des Widerstands, unter besonderer Berücksichtigung der Haltung der Bevölkerung, des Militärs, der Parteien und des CLN (Comitato di liberazione nazionale), sowie die Verbindung zu antifaschistischen Strömungen in den drei Provinzen.

Die Tagung wird am Mittwoch, 22. März um 17 Uhr in Trient Fakultät für Soziologie, Via Verdi 26) eröffnet, geht am Donnerstag, 23. März von 9.30 bis 18 Uhr in der Freien Universität Bozen (Sernesistraße 1) und am Freitag, 24. März in Belluno (ITI „Segato“, Piazza Piloni) von 9.30 bis 18 Uhr weiter und wird am Samstag, 25. März in Trient (Fakultät für Soziologie, Via Verdi 26) abgeschlossen. Am morgigen Donnerstag, 16. März wird die Tagung im „Museo Storico“ in Trient (Via Torre d’Augusto 41) um 11 Uhr auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Das detaillierte Programm der Tagung ist dieser Mitteilung angehängt.

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