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Lehrbauernhöfe als Chance für Kinder, Schule und Landwirtschaft

(LPA) Sind Kühe wirklich lila? Das Wissen über die bäuerliche Welt ist vor allem bei Kindern aus den Städten oft beängstigend gering. Damit dies nicht so bleibt, sollen die Kinder die Möglichkeit bekommen, die bäuerliche Welt hautnah zu erleben. 13 Lehrbauernhöfe haben sich heute (17. März) den Landesräten Hans Berger und Florian Mussner und einer ganzen Reihe von Schulverantwortlichen vorgestellt.

Nicht aus Büchern sollen die Kinder die Landwirtschaft, ihre Leistungen und Bedürfnisse, aber auch die Natur kennen lernen, sondern aus erster Hand, vom Bauern selbst. Aus diesem Grund sind ausgewählte Landwirte im Rahmen des Interreg-IIIB-Projekts "Neprovalter", das von der Landesabteilung Land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung getragen wird, ausgebildet worden, damit sie den Schülern ihren Hof und ihre Arbeit professionell vorstellen können. Das Ende dieses ersten Lehrgangs "Schule am Bauernhof" wurde heute an der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern in Vahrn mit der Diplomverleihung begangen. Gleichzeitig hatten die Absolventen die Möglichkeit, ihre Lehrbauernhöfe den versammelten Schulverantwortlichen aller drei Sprachgruppen vorzustellen. 

"Wenn wir die Bevölkerung für die Anliegen der Landwirtschaft gewinnen wollen, wenn wir ihnen die Leistungen vor Augen führen wollen, wenn wir sie aber auch zu mündigen, zu umwelt-und verantwortungsbewussten Konsumenten erziehen wollen, dann müssen wir dies tun, solange sie lern- und aufnahmefähig sind", so Landesrat Berger heute nach der Vorstellung. Entsprechend wichtig sei, den Schulen die Möglichkeit der Besuche von Bauernhöfen zu geben. "Je anschaulicher der Unterricht, desto länger bleiben seine Inhalte haften", so Berger. Für eine nachhaltige Entwicklung sei ein fundiertes Wissen rund um unsere Lebensgrundlagen ausschlaggebend, so der Landesrat, dessen Abteilung das Projekt Lehrbauernhöfe voran treibt.

Großes Interesse am neuen Angebot der "Schule am Bauernhof" zeigten auch die anwesenden Schulverantwortlichen, allen voran Landesrat Mussner, Günther Andergassen, Ressortdirektor von Bildungslandesrat Otto Saurer, sowie Ressortdirektorin Barbara Repetto, die die italienische Schullandesrätin Luisa Gnecchi vertreten hat. Mussner betonte heute, dass vor allem in einem Tourismusland wie Südtirol Kulturflächen oft nur noch als touristische Nutzflächen wahrgenommen würden. Umso wichtiger sei, bereits den Kindern die eigentliche Bedeutung dieser Flächen, von deren Bewirtschaftung und damit auch der Arbeit der Bauern nahezubringen, so der ladinische Schullandesrat.

chr