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Studie über außerfamiliäre Kinderbetreuung vorgestellt

LPA - Um die betrieblich unterstützte Kinderbetreuung ging es Ende vergangener Woche in der Landesfachschule für Sozialberufe „Hannah Arendt“ in Bozen, wo eine Untersuchung über Sinn, Zweck, Vor- und Nachteile solcher Betreuungsangebote vorgestellt wurde.

Die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zur betrieblich unterstützten Kinderbetreuung wurden Ende vergangener Woche an der Landesfachschule für Sozialberufe „Hannah Arendt“ in Bozen vorgestellt. Die Untersuchung war vom Meinungsforschungsinstitut Apollis und vom Kulturforum Vinschgau durchgeführt und mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanziert worden.

Zielsetzung der Studie war es, die Ist-Situation der außerfamiliären Kinderbetreuung in Südtirol darzustellen, Bedarf und Interesse an betrieblich unterstützten Kinderbetreuungsangeboten aus der Sicht der Arbeitgeber und der Familien zu erheben und die Rahmenbedingungen zur Weiterentwicklung betriebsnaher Kinderbetreuungseinrichtungen aufzuzeigen. 

In über 300 Kindergärten der Gemeinden werden derzeit rund 15.000 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren betreut, sodass in Südtirol von einer flächendeckenden Versorgung mit Kindergartenplätzen auszugehen ist.

Um die Kindergärten herum gruppieren sich die anderen Kinderbetreuungs­angebote. Für Kinder bis zu drei Jahren sind dies hauptsächlich die öffentlichen Kinderhorte, die Tagesmütter, die Tagesstätten und auch erste betrieblich unterstützte Betreuungseinrichtungen. Diese bieten zum Teil auch Betreuung von Kindergartenkindern sowie von Schulkindern bis elf Jahren an. Ansonsten ist für Schüler/innen Betreuung durch Ganztagsschulen, Schülerheime und Nachmittagsbetreuung mit Hausaufgabenhilfe angeboten, die allerdings nur Bruchteilen der Bevölkerung zur Verfügung steht.

Ergänzt wird die Kinderbetreuung in Südtirol im Sommer durch Initiativen wie Sommerkindergärten, die in der Regel von sozialen Einrichtungen oder Gemeinden organisiert und angeboten werden.

Was betrieblich unterstützte Kinderbetreuungsangebote anbelangt, gibt es derzeit in Südtirol sechs betrieblich unterstützte Kinderbetreuungs­einrichtungen. Drei davon arbeiten als überbetrieblich konzipierte „Häuser des Kindes“ in Industriezonen bzw. Gewerbegebieten in Bozen, Leifers und Brixen und betreuen Kinder von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern privatwirtschaftlicher Unternehmen. Darüber hinaus haben drei Krankenhäuser bzw. Sanitätsbetriebe (in Bozen, Meran und Bruneck) betrieblich unterstützte Betreuungsangebote für die Kinder ihrer Mitarbeiter/innen bereitgestellt. Die Einrichtungen befinden sich jeweils in der Führung eines sozialen Trägers.

Die grundlegenden Vorzüge betriebsnaher Betreuungsangebote für Kinder bestehen neben ihrer Chance, Bedarfslücken in der Kinderbetreuung unmittelbar zielgruppenspezifisch zu schließen, in der hohen zeitlichen Flexibilität der Betreuung, die optimal an die Arbeitszeiten der Eltern angepasst werden kann, und in der Arbeitsplatznähe. Die engagierten Betriebe und Körperschaften seien sich - wei bei der Vorstellung betont wurde - durchaus bewusst, wie sehr sie mit der Unterstützung ihrer Mitarbeiter bei der Organisation der Kinderbetreuung zur Erhöhung der Arbeitszufriedenheit und Arbeitseffektivität beitragen. Betrieblich unterstützte Kinderbetreuungsangebote könnten die Personalfluktuation mindern, die Bindung an den Betrieb erhöhen, und bedeuteten für den Betrieb oder die Körperschaft neben dem Imagegewinn, den ein solches Engagement für Familien mit sich bringt, auch Kosteneinsparung. 

jw