Aktuelles

Bozen spricht portugiesisch

LPA – Vom kommenden Mittwoch, 5. April bis zum Samstag, 8. April steht Bozen bzw. das Kulturzentrum Trevi ganz im Zeichen des Portugiesischen. Von Samba-Rhythmen über den „aperitivo brasileiro“ bis hin zu Autorenbegegnungen unter dem Motto „Outras vozes“ bietet das Amt für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen der italienischen Landeskulturabteilung eine Reihe von Veranstaltungen und Initiativen rund um diese Weltsprache an.

Das Logo der Veranstaltungsreihe.

Mit der arabischen Sprache brachte das Landesamt für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen die Südtiroler in den vergangenen Jahren an die Ufer des Mittelmeeres, mithilfe des russischen an die Grenzen des Orients. Heuer hat das Amt der italienischen Kulturabteilung eine Sprache ausgewählt, die zugleich nah und fern erscheint, die eine europäische Sprache ist, aber auch in fernen Ländern gesprochen wird: Portugiesisch.

Wenn man von Portugiesisch spricht, meint man nicht nur Portugal, sondern all jene Orte, die zur so genannten Lusophonie gehören. Lusophonie ist die Bezeichnung für den portugiesischsprachigen Raum. Der Begriff leitet sich von der römischen Bezeichnung Lusitania für das heutige Portugal ab. Zur Lusophonie gehören Brasilien, Afrika, Angola, Mosambik, Guinea-Bissau, Kap Verde, São Tomé und Príncipe, Macao, Timor-Leste und Portugal. „Saudade: a língua é minha pátria“ wird also eine kleine Weltreise werden.

„Saudade: a língua é minha pátria“ – ist ein Satz des Dichters Fernando Pessoa, der die portugiesische Sprache als seine Heimat bezeichnete. Saudade bedeutet in diesem Zusammenhang die Freude an der Begegnung, Offenheit für die Moderne, Miteinander von gemeinsamen Erfahrungen und Gefühlen. Ein Wachsen aus der eigenen Vergangenheit, um diese mit neuer Kraft in die Zukunft zu projizieren.

Über Theater, Musik, Literatur, Sprachlaboratorien und eine Diskussionsrunde wird mit Hilfe von Experten, Journalisten und Künstlern ein lebendiges Bild der lusophonen Kulturen entworfen. Im Rahmenprogramm der viertägigen Veranstaltung gibt es außerdem Spiel- und Dokumentarfilme, Bilder von den Städten und Denkmälern der lusophonen Welt, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben wurden, und Orte gesehen mit den Augen Südtiroler Künstler. Außerdem: Objektgedichte, die gemeinsam erarbeitet werden sollen, eine portugiesische Bücherecke und „verpackte“ Gefühle aus den Städten, wo portugiesisch gesprochen wird.

Sachverwandte städtische Einrichtungen begleiten die Veranstaltung nicht nur, sondern werden diese auch vor- und nachbereiten, indem sie Filme in Originalsprache zeigen und Schnupperkurse für Portugiesisch anbieten. Die wissenschaftlich kulturelle Begleitung wurde dem IBRIT, Istituto Brasile-Italia in Mailand anvertraut. Die Initiative steht unter der Schirmherrschaft der portugiesischen Botschaft und des brasilianischen Generalkonsulats in Mailand.

Weitere Informationen erteilt das Landesamt für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen unter der Rufnummer 0471 411265 und der E-Mail-Adresse rosaria.cembran@provinz.bz.it. Die Internetseite www.provinz.bz.it/saudade enthält das detaillierte Veranstaltungsprogramm.

ohn

Bildergalerie