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LR Kasslatter Mur trifft baskische Kulturministerin

LPA - Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur hat sich heute (5. Mai) im Rahmen einer Studienfahrt ins Baskenland in Vitoria-Gasteiz mit der baskischen Kulturministerin Miren Azkarate zu einem Gedankenaustausch über Kulturpolitik getroffen. An dem Gespräch nahmen auch der ladinische Kulturlandesrat Florian Mussner und Wirtschaftslandesrat Werner Frick teil.

LR Florian Mussner, LR Kasslatter Mur, die baskische Kulturministerin Miren Azkarate, LR Werner Frick und Landtagsabgeordneter Franz Pahl (v.l.n.r.) bei dem Gespräch.
Die baskische Kulturministerin Miren Azkarate hat Landesrätin Kasslatter Mur einen Einblick in ihren Verwaltungsbereich, ihre Kompetenzen und politischen Ziele gegeben. Azkarate erklärte, dass sie als Baskin für die gesamte Kultur im Baskenland zuständig sei und nicht nur für jenen Teilbereich, der die baskische Minderheit betreffe. Zu ihren Kompetenzen zählen neben der Kultur die Denkmalpflege, die Jugend und der Sport.  

Als ihre wichtigsten politischen Ziele bezeichnete Miren Azkarate die Festigung und europaweite Positionierung des baskischen Kulturgutes sowie die Zusammenarbeit sowohl mit den baskischen als auch mit den spanischen Kulturschaffenden, um so das gegenseitige freundschaftliche Verhältnis der Sprachgruppen aufzuzeigen. In diesem Zusammenhang sei ihr vor allem die Friedenserziehung der jungen Menschen und entsprechende Jugendprogramme wichtig. Ihr politischer Leitsatz sei die Weiterentwicklung der Autonomie des Baskenlandes durch eine, wie sie es nannte, „positive Diskriminierungspolitik für das Baskische“.

In Hinblick auf den Bau des neuen Museums für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen sprach Landesrätin Kasslatter Mur Ministerin Azkarate auch auf das berühmte Guggenheim-Museum in Bilbao an und ließ sich über die Führung und Finanzierung der Einrichtung unterrichten. Landesrat Florian Mussner warf die Frage auf, wovon die baskische Sprache abstamme. Azkarate erklärte, das Baskische sei ein europaweit einzigartiges Idiom, dessen Ursprung bis heute nicht ganz geklärt sei. Es sei jedenfalls dem Ladinischen näher als dem Italienischen. Die Basken, so Azkarate, hätten den kulturpolitischen Anspruch, ihre Sprache weiter zu entwickeln, und würden dafür viel Geld in Universitäten und Sprachinstitute investieren. Die Hälfte des Kulturbudgets, für die das Baskenland die Hoheit besitzt, komme ferner den landeseigenen Radio- und Fernsehstationen zugute, so die Ministerin.

Abschließend informierte Ministerin Azkarate Landesrätin Kasslatter Mur über den Stand der Autonomie des Baskenlandes. Derzeit seien Verhandlungen mit der spanischen Regierung im Gange, mit dem Ziel, die autonomen Kompetenzen weiter auszubauen. Obwohl die Autonomie des Baskenlandes weit reichender sei als jene Südtirols, gebe es noch zahlreiche Maßnahmen, die erst umgesetzt werden müssten, so die Ministerin abschließend.

Am Gespräch mit der Ministerin nahm neben den Landesräten auch der Landtagsabgeordnete Franz Pahl teil.

ohn

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