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Bildung: Staat sucht Zusammenarbeit mit Regionen

(LPA) Zwar spricht man im Bereich der Bildung von einer "konkurrierenden" Gesetzgebung von Staat und Regionen, aus der "Konkurrenz" soll aber eine Zusammenarbeit werden. Diesen Wunsch hat heute (21. Juli) Minister Fabio Mussi, zuständig für Universität und Forschung, vor den Vertretern der Regionen geäußert. Mit dabei waren auch Landesrätin Luisa Gnecchi und Otto Saurers Ressortdirektor, Günther Andergassen.

Ein Runder Tisch, an dem die Abgesandten der Regionen und der zuständigen Ministerien Platz nehmen, um die anstehenden Probleme von Bildungssystem und Forschung zu besprechen, soll der erste Schritt zu einem stärkeren Austausch zwischen dem Staat und den Regionen werden. "Dies ist ein Schritt, der uns natürlich nur recht sein kann, wird dadurch doch unsere Autonomie im Bildungssystem unterstrichen, dieses aber gleichzeitig aber auch in einen größeren - sprich: staatlichen und europäischen - Rahmen eingepasst", so Gnecchi nach der Aussprache mit Minister Mussi.

Vier große Vorhaben nannte der Minister heute, von denen der Runde Tisch nur eines ist. Vorhaben Nummer zwei betrifft die Aufwertung der universitären Ausbildung. "So soll etwa das Forschungsdoktorat größere Beachtung finden", so Gnecchi. Das heißt, dass Unternehmen verstärkt dazu gebracht werden sollen, junge Menschen mit einem solchen Doktorat aufzunehmen, gleichzeitig soll das Forschungsdoktorat aber auch bei öffentlichen Wettbewerben stärker berücksichtigt werden.

Darüber hinaus kündigte Mussi heute an, dass auch die unternehmensinterne Ausbildung gefördert werden soll. So sollen die Unternehmen, die Jugendlichen eine Lehrstelle anbieten, steuerliche Vorteile genießen, all jene, die dies nicht tun, aber einen Teil ihrer Steuern in einen Topf einzahlen. Die so zusammen kommenden Geldmittel sollen wiederum den Regionen für die Förderung von Aus- und Weiterbildung zur Verfügung gestellt werden.

Vorhaben Nummer drei ist die Einrichtung einer Agentur, die die Entwicklung des Bildungssystems im Auge behält. Eine solche Agentur soll vor allem dem Trend Rechnung tragen, der in Richtung lebenslanges Lernen geht. "Aus- und Weiterbildung ist schon lange nicht mehr allein eine Sache von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, sondern betrifft heute jeden", so die Landesrätin. DieserAnsatz soll auch der Ausarbeitung eines neuen Rahmengesetzes zur Aus- und Weiterbildung zugrunde gelegt werden, das Minister Mussi heute den Regionenvertretern angekündigt hat. Allerdings soll auch dieses Rahmengesetz in Rom nicht im Alleingang erstellt werden. "Vielmehr hat der Minister zugesichert, dass auch in diesem Fall eine enge Zusammenarbeit mit den Regionen gesucht wird", so Gnecchi.

chr