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Südtiroler Berufsbildung für Minister Fioroni beispielhaft

LPA - Wie die Berufsbildung in Südtirol funktioniert, davon hat sich Unterrichtsminister Giuseppe Fioroni heute, 12. September, in Brixen in Begleitung der Landesräte Otto Saurer, Luisa Gnecchi und Florian Mussner in den Landesberufschulen „Tschuggmall“ und „Hellenstainer“ in Brixen ein Bild gemacht. Er könne sich vorstellen, sagte Fioroni, as Südtiroler Berufsbildungsmodell, das vorbildlich sei, auf alle Regionen Italiens zu übertragen.

Landesrat Otto Saurer und Abteilungsdirektor Peter Duregger erklärten Fioroni bei seinem Rundgang durch die Landesberufsschule für Handel, Handwerk und Industrie "Chr. Tschuggmall" und die Landesberufsschule für Gast- u. Nahrungsmittelgewerbe "E. Hellenstainer", wie die Berufsbildung in Südtirol abgewickelt wird und berichteten von den Plänen der Landesregierung eine „Berufsmatura“ einzuführen. Die ´Berufsmatura` sollten die Berufsschüler nach einem vierten Spezialisierungsjahr der Berufsschule und einem weiteren Jahr der Vorbereitung auf die Universität erlangen können, erläuterte Bildungslandesrat Saurer. Die Berufsschule werde somit vergleichbar mit einer Oberschule, meinte Saurer. Ein entsprechendes Curriculum der Landesregierung dazu liege bereits vor und die Universitäten von Bozen, Trient und Innsbruck wären bereit mit zu arbeiten. Minister Fioroni sagte, über dieses Thema müsse noch im Detail gesprochen und mit anderen Schulverantwortlichen diskutiert werden.

Im Allgemeinen zeigte sich der Minister sehr angetan vom Südtiroler Berufsbildungssystem, das mit öffentlichen Schulen funktioniert. Hier könne man von Berufsbildung sprechen und nicht nur von Berufsertüchtigung wie in anderen Regionen Italiens wo sich die „Lehrlinge“ durch Kurse weiterbilden würden. Er könne sich vorstellen, das Südtiroler Berufsbildungsmodell, das beispielhaft sei, auch auf alle anderen Regionen in Italien zu übertragen, sagte Fioroni. Die Berufschulen seien auch ein gutes Beispiel dafür, wie die Autonomie einer Region, sinnvoll genützt werden könne. Die Schulen stünden allen offen und trügen zur Weiterentwicklung des Landes bei, meinte Fioroni.

Zu sprechen kam der Minister auch auf die, von seiner Vorgängerin initierte Schulreform. Das damit eingeführte Berufsbild des Tutors sei nicht sinnvoll, kritisierte der Unterrichtsminister. Das Portfolio zur Leistungsbewertung der Schüler und andere kleinere Änderungen könnten die Südtiroler Schulen jedoch je nach Ermessen aufgrund der Autonomie beibehalten. Bei künftigen Reformen seien die Schüler mehr in den Mittelpunkt zu stellen, die sich mit Hilfe der Lehrer und auch der Eltern Kompetenzen aneignen sollen und ihren eigenen Weg finden sollten, sagte Fioroni. In diesem Sinne sei auch die Bildungspflicht bis zum 16. Lebensjahr sinnvoll, unterstrich der Unterrichtsminister.

SAN