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Schulreform: Schulamtsleiter diskutiert mit Lehrer-Initiativgruppe

(LPA) Eine Initiativgruppe von Lehrern hat Schulamtsleiter Peter Höllrigl ins Schulamt eingeladen, um mit ihnen über die Schulreform zu diskutieren. Das Treffen ist Folge eines Papiers, in dem die rund 2000 Lehrer starke Gruppe mehr Zeit zur Erprobung und Entwicklung der Reform gefordert hatte. Das Papier wurde nun eingehend diskutiert.

Schulreform diskutiert
Grundsätzlich wird die Schulreform auch von der Initiativgruppe der Lehrer positiv gesehen, allerdings hatten sie in ihrer Stellungnahme bemängelt, dass "nicht genügende Zeit für eine eingehende Erprobung, Entwicklung und Reflexion durch die Basis" zur Verfügung stehe. Dass die Umsetzung der Reform genügend Zeit erfordere, darin stimmt der Schulamtsleiter mit den Lehrern überein. "Wir haben deshalb den Schulen heuer noch ein weiteres Jahr der Erprobung zugestanden", so Höllrigl. Denn: "Wenn das Ziel stimmt, können die Schritte darauf zu auch kleinere sein."

Von den Lehrern vorgebracht wurde auch der Wunsch nach einer möglichst einheitlichen Umsetzung der Reform durch alle drei Schulämter. "Derzeit wird die Schulreform graduell und fortlaufend erprobt", so Höllrigl. Dies bedeute, dass die drei Schulämter unterschiedliche Schwerpunkte setzen könnten. "Mit dem anstehenden Landesgesetz zur Schulreform streben wir jedoch eine einheitliche Regelung an", so der Schulamtsleiter.

Zur Sprache gebracht wurden auch die Inhalte der Reform, allen voran das Portfolio der Kompetenzen und die Lernberatung, die im laufenden Schuljahr weiter erprobt werden. In Sachen Portfolio unterstrich die Lehrer-Gruppe, dass dieses auf Staatsebene nur mehr didaktischen Charakter habe und nicht mehr als Bewertungsinstrument gelte. "Unsere Regelung hebt diesen didaktischen Charakter des Portfolios bereits hervor, indem es auf die Dokumentation der Lernwege der Schüler abzielt", erklärte dazu der Schulamtsleiter.

Was die individuelle Lernberatung angeht, so bezeichnete Höllrigl diese als "großes Anliegen". Das Aussetzen des Tutors auf Staatsebene habe keinerlei Auswirkung auf die Schulen in Südtirol, weil sich die Lernberatung von dieser staatlichen Figur von vornherein abgehoben habe. "Der Forderung der Lehrpersonen nach einem klaren rechtlichen Status und einer kollektivvertraglichen Absicherung sind wir bereits einen großen Schritt näher gekommen", so der Schulamtsleiter. Darüber hinaus stehe das Schulamt und das Pädagogische Institut den Lehrern mit Beratung und Fortbildung zur Seite, liefere Muster für die zentralen Schuldokumente und stelle dafür auch zusätzliches Personal zur Verfügung.

Die Diskussion zwischen Schulamt und Lehrer-Initiativgruppe - so war man sich einig - solle noch vor Weihnachten fortgeführt werden. Dabei sollen konkrete Fragen zu den Inhalten der Reform angegangen werden.

chr

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