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105.000 Euro für die Erhaltung von 17 Archiven

LPA – 17 Archive und Buchbestände können heuer mit der Unterstützung des Landes restauriert und geordnet werden. 105.000 Euro stellt die Landesregierung auf Vorschlag von Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur dafür zur Verfügung. „In der Denkmalpflege geht es nicht nur um die Erhaltung ‚alter Mauern’. Mindestens ebenso wichtig ist die Aufbewahrung historisch gewachsener Buch- und Dokumentenbestände“, sagt Kasslatter Mur.

In den Depoträumen des Landesarchivs.
Für das Jahr 2006 sind im Landesarchiv 17 Gesuche für die Erhaltung von privaten und kirchlichen Archiven sowie die Erhaltung und Aufwertung des historischen Buchbestandes als förderungswürdig erachtet worden. Nach erfolgtem Beschluss der Landesregierung wird die Bearbeitung dieser Bestände mit insgesamt 105.000 Euro unterstützt. Unter anderem kommt das Kloster Säben in den Genuss eines Beitrages von 13.000 Euro, das Zeitgeschichtsarchiv am Pragser Wildsee  wird mit 6300  Euro gefördert und die Pfarre Niederrasen erhält einen Beitrag von 3500 Euro. Grundsätzlich gilt, dass für Ordnungs- und Restaurierungsarbeiten bis zu 80 Prozent und bei Bau- und Sanierungsarbeiten bis zu 60 bzw. 70 Prozent der anfallenden Kosten vergütet werden können.

„Der Großteil der Gelder geht in die Erhaltung kirchlicher Archive. Das ist darauf zurückzuführen, dass diese die reichste Archivüberlieferung in unsere Zeit herübergerettet haben“, erklärt Christine Roilo vom Südtiroler Landesarchiv. Roilo hat gemeinsam mit Archivdirektor Josef Nössing die eingegangenen Gesuche auf ihre Notwendigkeit und Dringlichkeit hin überprüft. Die Arbeiten an den verschiedenen Archiven werden in fast allen Fällen in enger Kooperation mit dem Landesarchiv durchgeführt. „Die Zusammenarbeit zwischen den Archivbesitzern sowie dem Landesarchiv kann durchwegs als sehr gut bezeichnet werden“, so Landesarchivar Nössing. Sind die einzelnen Bestände erst einmal geordnet und restauriert, können die von Archivaren bzw. Historikern ausgearbeiteten Bestandsverzeichnisse  im Landesarchiv eingesehen werden und, nach Absprache mit dem (privaten) Besitzer, kann vor  Ort in den Beständen geforscht werden. 

In den vergangenen Jahren hat die  Landesabteilung Denkmalpflege gezielt die Inventarisierung der Südtiroler Pfarrarchive vorangetrieben. Gemeinsam mit der Diözese Bozen-Brixen konnten in den vergangenen fünf Jahren 122 der historischen Pfarrarchive verzeichnet werden und sind nun per Datenbank recherchierbar. Wurde die Sicherung der Archivbestände in den Pfarreien zunächst mit staatlichen Lottogeldern finanziert, ist seit dem Versiegen dieser Quelle vor einigen Jahren das Land der einzige Beitraggeber. Für Landesrätin Sabina Kasslatter Mur hat die öffentliche Hand die Pflicht, die Erhaltung der Privat- und Kirchenarchive zu unterstützen: „Denkmalpflege ist ein sehr weites Feld und oft neigt man dazu, die Pfarrarchive oder private Archivbestände zu ‚vergessen’. Gerade diese Archive bilden jedoch einen gewichtigen Teil unserer historischen Erinnerung und müssen erhalten werden“.

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