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Informatikstudium für Studenten aus Afghanistan und Tschetschenien

LPA - Als eine Form der Entwicklungszusammenarbeit, die ihm besonders am Herzen liege, bezeichnete Landeshauptmann Luis Durnwalder heute (Mittwoch, 18. Oktober) die Studienförderung für Studenten aus Krisenregionen oder Ländern in Notsituationen. Im vergangenen Akademischen Jahr hatten zwei tibetische und vier südostasiatische Studenten ein Studium an der Freien Universität Bozen aufgenommen, in diesem Jahr kamen drei Studentinnen aus Afghanistan und drei Studenten aus Tschetschenien hinzu. In Begleitung von Rektorin Rita Franceschini statteten die sechs neuen Studenten heute (Mittwoch, 18. Oktober) Landeshauptmann Luis Durnwalder einen Vorstellungsbesuch ab.

LH Durnwalder verabschiedet die drei tschetschenischen Studenten
Sechs Studenten aus Krisenregionen haben in diesem akademischen Jahr dank der Unterstützung des Landes Südtirols an der Freien Universität Bozen ein Informatikstudium aufgenommen. Es handelt sich dabei um die drei afghanischen Studentinnen Shogoufah Akram (21 Jahre aus Jaghori), Foruzanl Hakim (24 Jahre aus Jahori) und Latifa Hussein (22 Jahre aus Jaghorius) sowie die drei tschetchenischen Studenten Lecha Bisultanov (21 Jahre aus Urus Martan), Bersan Bisultanov (23 Jahre aus Urus Martan) und Huseyn Astamirov (20 Jahre aus Beresovka Perm).

Südtirols Landeshauptmann bezeichnete diese Studienförderung als zukunftsträchtige und nachhaltige Form der Entwicklungszusammenarbeit. Es sei wichtig, jungen Menschen die Chance zu geben, ihre Talente zu entfalten, betonte der Landeshauptmann, der den sechs Studierenden wünschte, im Hinblick auf ihre persönliche Zukunft und die Zukunft ihres Landes möglichst viel zu lernen, zu sehen und mitzunehmen.

Rektorin Franceschini, die diese Studienförderung angeregt hatte, berichtete über die Schaffung eines eigenen Dienstes zur Unterstützung dieser Studenten durch die Universität. Auch hätten sich bereits "Paten" gefunden, die sich um eine gesellschaftliche Eingliederung der Studenten bemühten, so die Rektorin.

Angesprochen wurden auch die vereinbarten Voraussetzungen für die Aufnahme von Studenten: von der Notsituation des Heimatlandes über die exzellenten schulischen Leistungen der Studienanwärter. "Bei der Auswahl werden die Kontakte genützt, die wir durch unsere Projekte in den Entwicklungsländern haben", erklärte in diesem Zusammenhang die Leiterin des Landesamtes für Kabinettsangelegenheiten, Elisabeth Spergser. 

Bereits in den vergangenen Jahren war es zwei tibetischen und vier Studenten aus von der Flutkatastrophe betroffenen südostasiatischen Ländern durch Abkommen zwischen Land und Universität ermöglicht worden, in Bozen ein Studium aufzunehmen. Die positiven Erfahrungen führten im vergangenen März dazu, das Land und Universität über ein Rahmenabkommen darauf einigten, jeweils bis zu zehn Studenten aus Krisengebieten ein Studium an der Freien Universität Bozen zu ermöglichen. Das Land kommt über die Landesabteilung Bildungsförderung (Studienstipendien und Heimplatz) und über die Entwicklungszusammenarbeit (Versicherungen und Reisekosten) für einen Großteil der Kosten auf, die Universität erlässt die Studiengebühren.

jw

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