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LR Saurer: "Individualisierung des Lernens muss im Mittelpunkt stehen"

LPA – „Die Lernberatung, die Möglichkeit der Selbstreflexion für die Schüler sowie die individuelle Wahlmöglichkeit des Bildungsangebots sind Fixpunkte unserer Bildungspolitik und damit auch in der Fortführung der Schulreform.“ Mit diesen Worten bezog Bildungslandesrat Otto Saurer heute (12. April) klar zur Fortführung der Schulreform Stellung.

Haben die Fortführung der Schulreform erläutert: Die Landesräte Saurer und Mussner mit den Schulamtsleitern Verra und Höllrigl

Bildungslandesrat Otto Saurer informierte die Öffentlichkeit heute (12. April) auf einer Pressekonferenz gemeinsam mit seinem ladinischen Amtskollegen Florian Mussner sowie den beiden Schulamtsleitern Peter Höllrigl und Roland Verra über die Fortführung der Schulreform an den deutsch- und ladinischsprachigen Grund- und Mittelschulen des Landes.

Saurer betonte, dass die Lernberatung, die Selbstreflexion sowie die Möglichkeit für die Schüler, ihren Bildungsweg selbst mitzugestalten, weiterhin Fixpunkte bei der Umsetzung der Schulreform bleiben müssen. Der Bildungslandesrat für die deutsche Sprachgruppe sagte, dass die Bildungspolitik zusätzlich zu den Rückmeldungen aus dem Monitoring an den Schulen auch die – über hundert – Anregungen zum Gesetzentwurf zum Bildungssystem des Landes berücksichtigt habe. Ebenso seien die Wortmeldungen bei den Bildungsgesprächen, die in sechs verschiedenen Bezirken stattgefunden haben, ernst genommen worden. „Die Neuerungen, und das betone ich immer wieder, orientieren sich an einer europäischen Entwicklung und stellen die Individualisierung des Lernens in den Mittelpunkt. Es ist unsere ureigenste Aufgabe als Bildungsverantwortliche, vorausschauend Maßnahmen zu ergreifen und den Kindern und Jugendlichen einen bestmöglichen Bildungsgang zu ermöglichen. Solange ich Regierungsverantwortung trage, wird dieser Grundsatz gelten“, so Saurer unmissverständlich.

„Wir sind uns bewusst, dass es große Widerstände gegen das Reformgesetz gibt. Fest steht, dass an der Autonomie der Schule nicht gerüttelt wird, im Gegenteil: sie soll weiter ausgebaut werden. An dieser Stelle unterstreiche ich nochmals, dass die entsprechenden staatlichen Bestimmungen weiterhin in Kraft sind. Daran haben wir uns zu orientieren“, führte Saurer aus. Der Landesrat bezog auch zur Auseinandersetzung mit den Schulgewerkschaften Stellung: „Leider ist es uns nicht gelungen, zu einer Einigung mit den Lehrergewerkschaften zu finden, trotz deutlicher Annäherung unsererseits und Bereitschaft zum guten Willen. Wir haben feststellen müssen, dass die Latte von Mal zu Mal, von Gespräch zu Gespräch höher gelegt wurde und der Verhandlungsspielraum zunehmend eingeengt wurde. Den Vorwurf, die Lehrerinnen und Lehrer seien bei der Konzeption der Schulreform nicht einbezogen werden, kann ich nicht gelten lassen. Gelegenheiten zum Gespräch und zum Austausch hat es wahrlich genug gegeben.“

Der ladinische Bildungslandesrat Florian Mussner sagte, dass die deutsche und ladinische Bildungspolitik gemeinsame Wege gegangen sei: „Grundsätzlich sind wir mit der ladinischen Schule in die gleiche Richtung wie die deutsche Schule gegangen, natürlich unter Berücksichtigung der ladinischen Besonderheiten. Wir haben das Glück, dass wir das Bildungssystem über die Autonomie regeln können. Wenn ich deshalb von den Streiks der Lehrergewerkschaft höre, bin ich enttäuscht, weil alles versucht worden ist, um die verschiedenen Interessen zu berücksichtigen. Im Mittelpunkt stehen immer noch die Schüler, starre Haltungen bringen niemandem etwas.“

Abschließend sagte Landesrat Saurer, dass 2007/08 die Erprobung der Schulreform wie am Montag von der Landesregierung beschlossen fortgesetzt werde (im Anhang finden sich die im Beschluss eingefügten Änderungen) und sich die Diskussion nun auf den Bildungsgesetzesentwurf konzentrieren müsse. Dieser soll bis Mitte Mai von der Landesregierung verabschiedet werden. Saurer: „Nun gilt unser ganzer Einsatz dem Reformgesetz des Kindergartens und der Unterstufe, um nach Jahren der Erprobung ab dem Schuljahr 2008/2009 Rechtssicherheit für die Grund- und Mittelschulen zu schaffen“.

ohn

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