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„Young+Direct“ hat 2006 mehr als 2800 Jugendliche beraten

LPA - Junge Leuten bei ihren Problemen einfach, schnell und unbürokratisch zu helfen, ist das Ziel der anonyme Jugendinformations- und Beratungsstelle „Young+Direct“. Mehr als 2800 Kinder und Jugendliche haben 2006 bei „Young+Direct“ Rat gesucht. Fragen gab es vor allem zur Sexualität, zu persönlichen Problemen und zu Partnerschaft und Liebe. Dies zeigt der Tätigkeitsbericht der Beratungsstelle, der heute, 20. April, in Bozen vorgestellt wurde. Mit dabei waren die zuständigen Landesräte Richard Theiner, Sabina Kasslatter Mur und Florian Mussner, die sich mit der Arbeit von „Young+Direct“ sehr zufrieden zeigten.

„´Young+Direct` hat ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Kinder und Jugendlichen“, umriss Katja Nocker, die Vorsitzende des Südtiroler Jugendrings die wichtigste Aufgabe des Beratungsdienstes, den es seit 1992 gibt und den der Südtiroler Jugendring im Auftrag des Landes führt. Besonders wichtig ist für die jungen Leute, dass sie anonym beraten werden, erklärte die Koordinatorin von „Young+Direct“ Evi Mittersteiner. So findet auch die E-Mail-Beratung den höchsten Zuspruch. Im Jahr 2006 gingen im Online-Kummerkasten 1624 E-Mails ein. Zwei Drittel davon wurden innerhalb von zwei Tagen beantwortet. Mit einer neuen Webseite, setzt „Young+Direct“ nun verstärkt auf die Internet-Schiene. Neben Infos zu „Young+Direct“ finden die Jugendlichen unter http://www.young-direct.it/ Interessantes zu verschiedenen Jugendthemen. Außerdem gibt es eine Pinnwand, über die Dinge getauscht, gekauft und verkauft werden können und sogar einen Menstruationskalender mit dem die fruchtbaren Tage berechnet werden können.

Jugendlandesrätin Kasslatter Mur unterstrich, wie wichtig es sei, dass alle jungen Leute Zugang zur Beratung hätten. „Es soll zudem für alle selbstverständlich werden, sich nicht nur bei körperlichen, sondern auch bei seelischen Problemen Hilfe zu holen“, sagte Kasslatter Mur. Auch der für die ladinische Jugendarbeit zuständige Landesrat Mussner betonte, dass jeder in einigen Situationen auf die Hilfe und den Rat anderer Menschen angewiesen sei und „Young+Direct“ somit eine besonders wichtige Aufgabe zukomme. „Es ist wichtig, dass dieser Dienst auch auf Ladinisch angeboten wird“, betonte Mussner. Soziallandesrat Theiner lobte vor allem die unkomplizierte Art von „Young+Direct“ mit jungen Leuten in Kontakt zu treten und sie zu beraten. Theiner sicherte zu, die Beratungsstelle weiterhin über sein Ressort finanziell zu unterstützen.

Insgesamt haben sich Südtirols Jugendliche über 2800  Mal an den Informations- und Beratungsdienst gewandt. Das bedeutet eine Zunahme von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Mitarbeiter von „Young+Direct“ führten 2367 Beratungen durch. In 228 Fällen wurden Information weiter gegeben und in 221 Fällen bestehende Kontakte gepflegt. 73 Prozent der Ratsuchenden waren Mädchen. Am meisten Fragen gingen aus Bozen und dem Eisack- und Wipptal ein. Die Altersgruppe der 15- bis 16-Jährigen hat das Beratungsangebot am häufigsten genutzt.

Die Jugendlichen bewegte 2006 das Thema Sexualität am meisten. Es ging dabei vor allem um Aufklärung. Häufig wurden Fragen zu Schwangerschaft, Verhütung, Selbstbefriedigung und zum „ersten Mal“ gestellt. An zweiter Stelle liegen bei der Beratung die persönlichen Themen, bei denen Depressionen, Ängste, mangelndes Selbstvertrauen, das Aussehen, Traurigkeit und Selbstmordgedanken zur Sprache kamen. An die dritte Stelle auf der Hitliste der Fragen kamen die Themen Partnerschaft und Liebe. Im Mittelpunkt standen dabei der Wunsch nach Kontakt, Verliebtheit und Schwärmerei, Liebeskummer, Beziehungskonflikte und Trennung.

SAN