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Naturpark Schlern-Rosengarten am Wochenende im Zentrum nächtlicher Forschung

LPA - Wer am kommenden Wochenende nächtliche Lichtquellen am Schlernplateau sieht, sollte diese nicht mit Notruf- oder sonstigen Signalen verwechseln. Es handelt sich hierbei um Lichtquellen zur Schmetterlingsbeobachtung im Rahmen des Projekts "Habitat Schlern". Von den Ergebnissen der Beobachtung erwarten sich die Forscher spannende Funde.

Der Wissenschaftler Peter Huemer vom Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum untersucht in den kommenden Wochen im Rahmen des Projektes „Habitat Schlern“ die Schlernregion. Diese ist eine der an Tier- und Pflanzenarten reichsten Gegenden Südtirols. Mit nächtlichen Leuchtkegeln lockt der Schmetterlingsexperte Peter Huemer die Nachtfalter an, bestimmt sie und lässt sie anschließend wieder frei. Einzelne Tiere können erst im Labor sicher bestimmt werden. Mit den spektakulären Lockaktionen erarbeiten die Schmetterlingsexperten einen repräsentativen Überblick über die Artenbestände des Schlern. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden im Schlerngebiet Schmetterlinge beobachtet, meistens aber nur tagsüber und mit verhältnismäßig einfachen Geräten. Die viel effektivere Technik mit Leuchtquellen ermöglicht heute trotz fortschreitender Naturzerstörung vor allem in der Nacht gute Resultate – auch weil viele Falterarten nur nachts anzutreffen sind. Das Schlerngebiet dürfte noch eine gewisse Ausnahmestellung für manche Nachtfalter besitzen. Neufunde für Südtirol sind jedenfalls zu erhoffen, aber auch zweifelhafte Meldungen von Arten könnten aufgeklärt werden.

Beim Projekt „Habitat (Lebensraum) Schlern“ werden die Tiere und Pflanzen von den Wäldern oberhalb der Gemeinden Völs am Schlern, Tiers und Kastelruth bis zur alpinen Rasenlandschaft auf dem Schlernplateau untersucht. Fachleute aus dem In- und Ausland erfassen an 16 Standorten nämlich auf alpinem Kalkrasen, in Mooren, auf den Dolomitenfelswänden, im Kalkschutt, in den Fichten- und Föhrendwäldern, in den Feuchtgebieten, in den Wildbächen und stehenden Gewässern die Flora und Fauna. Die den einzelnen Forschern zugewiesenen Arbeitspakete umfassen unter anderem die Erhebung von Moosen, Flechten, Pilzen, Bienen, Ameisen, Spinnen, Fledermäusen, Vögeln, Schmetterlingen und Fischen. Träger des Projekts sind das Naturmuseum Südtirol, das Amt für Naturparke der Landesabteilung für Natur und Landschaft sowie die Landesabteilung für Forstwirtschaft.

SAN