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LR Saurer stellt Neuheiten des kommenden Schuljahres vor

Pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahres stellte Landesrat Otto Saurer die anstehenden Neuheiten im Bereich deutsche Schule vor: Englisch wird in allen vierten Grundschulklassen verpflichtendes Unterrichtsfach, Kompetenzzentren sollen Integration und Spracherwerb von Migrantenkindern fördern, ein allgemeines Sprachkonzept für Kindergärten und Schule gibt Richtlinien für den Erwerb einer funktionellen Mehrsprachigkeit vor. Im November findet erstmals die Bildungsmesse Futurum statt.

Landesrat Otto Saurer stellte gemeinsam mit Schulamtsleiter Höllriegl, Abteilungsdirektor Arthur Pernstich und dem Direktor des Pädagogischen Instituts, Rudolf Meraner, die Neuheiten des kommenden Schuljahres vor.

An der Pressekonferenz am Sitz des Deutschen Schulamts in Bozen nahmen neben Landesrat Saurer auch Schulamtsleiter Peter Höllriegl, Abteilungsdirektor Arthur Pernstich sowie der Direktor des Pädagogischen Instituts, Rudolf Meraner teil. "Die jungen Leute gehen in die Welt hinaus, neue Märkte müssen erschlossen werden - uns obliegt es, die dafür notwendigen Voraussetzungen zu schaffen", so Landesrat Saurer. Mit der Einführung des Englischunterrichtes an der Grundschule sei man nicht zuletzt einer Forderung von Universität und Wirtschaft nachgekommen.

In den vergangenen drei Jahren wurden die Voraussetzungen für die Einführung des Englischunterrichts ab der vierten Klasse geschaffen, Lehrpläne und -materialien erstellt, Landesrichtlinien erarbeitet und vor allen Dingen, das Lehrpersonal entsprechend geschult. Am 31. August haben die ersten 40 Lehrer einen zweijährigen Lehrgang für Englisch-Unterricht abgeschlossen. Zwei Wochenstunden Englisch in der vierten Klasse sind Pflicht, in der fünften Klasse bleibt es in diesem Jahr den Schulen noch freigestellt.

Das Sprachkonzept für den Erwerb der Mehrsprachigkeit versteht sich als Ausgangspunkt für alle pädagogischen und bildungspolitischen Maßnahmen. Saurer wies in diesem Zusammenhang Kritiken zurück, wonach die deutsche Schule rückständig sei. "Wir richten uns nach dem Autonomiestatut wonach der Unterricht von muttersprachlichen Lehrern in der Muttersprache gewährleistet sein muss, innerhalb dieses Rahmens werden wir eine funktionelle Mehrsprachigkeit, nicht eine perfekte Zweisprachigkeit realisieren."

Eine schnellere Integration und verbesserten Spracherwerb versprechen sich der Landesrat und seine Mitarbeiter von der Einführung der sprachgruppenübergreifenden Kompetenzzentren. In den deutschen Schulen sind 1055 Migrantenkinder eingeschrieben, in den Kindergärten 711. Diese in die Gesellschaft und in das Bildungssystem zu integrieren ist eine große Herausforderung. Dem Zentralen Kompetenzzentrum sind sieben Bezirkszentren unterstellt. Ihre Aufgabe ist es, Schüler, Schulen und Eltern zu beraten und gezielte sprachfördernde Maßnahmen zu ergreifen.

Auch in diesem Jahr, so der Schullandesrat, geht die Erprobung der Schulreform weiter. In den vergangenen drei Jahren wurde die Reform schrittweise eingeführt. Kernpunkte sind die Gliederung in Pflicht- und Wahlfächer, die individuelle Lernberatung jedes Schülers sowie die Dokumentation der Lernentwicklung.

An den deutschen Kindergärten sind für das kommende Schuljahr 11.100 Kinder eingeschrieben, die staatlichen Schulen deutscher Sprache werden von  45.568 Schülern und Schülerinnen besucht.

Vom 22. bis 25. November findet in Bozen erstmals die Bildungsmesse Futurum statt. Die Veranstaltung ist sprachübergreifend. Alle Bildungseinrichtungen des Landes haben dort die Gelegenheit sich und ihre Programme einem breiten Publikum vorzustellen.

nd

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