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Menschen mit geistiger Beeinträchtigung: Neue Arbeitsmöglichkeiten

(LPA) Jugendliche mit geistiger Beeinträchtigung müssen neue Möglichkeiten der Ausbildung und der Beschäftigung bekommen und für ihre Arbeit auch angemessen entlohnt werden. Dies sind die Forderungen, die sich aus der heute in Bozen vorgestellten Studie "Neue Berufsbilder für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung" ableiten lassen.

Vom Institut für Demoskopie "Apollis" im Auftrag der Landesabteilung italienische Berufsbildung erarbeitet und vom Europäischen Sozialfonds mitfinanziert, sollte die Studie neue Ansatzpunkte für die Ausbildung und Beschäftigung geistig beeinträchtigter Menschen liefern. Wo diese zu finden sind, erläuterte heute Brigitte Schnock vom Institut "Apollis" im Rahmen einer öffentlichen Vorstellung der Studie im Innenhof des Palais Widmann in Bozen. So wurde angeregt, ad-hoc-Berufsbilder für geistig Beeinträchtigte zu schaffen und bei einer Einstellung darauf zu achten, dass der Einsatzbereich klar und überschaubar abgesteckt wird. Zudem sollte auch sicher gestellt werden, dass die Arbeit geistig Beeinträchtigter angemessen honoriert werde.

Darüber hinaus fordern die Macher der Studie von den Arbeitgebern eine größere Bereitschaft zur Übernahme der sozialen Verantwortung gegenüber leistungsschwächeren Arbeitnehmern. Auch sollten sich mehr Fachleute um die Integration von Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen kümmern, und zwar auf Ebene der Schulen, die die Aufgabe einer angemessenen Vorbereitung auf das Berufsleben übernehmen, ebenso wie später in der Arbeitswelt, etwa im Bereich der Arbeitsvermittlung.

"Das neue Lehrlingsgesetz sieht die auch in der Studie geforderte Definition von ad-hoc-Berufsbildern samt der entsprechenden maßgeschneiderten Ausbildung bereits vor", so Barbara Repetto Visentini, Direktorin der Landesabteilung italienische Berufsbildung. Es gehe nun darum, diese Regelung unter Mitwirkung aller Beteiligten auch umzusetzen. Zudem fordert Repetto, sich ein Beispiel an Nachbarländern zu nehmen, in denen die Integration von Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen in die Arbeitswelt bereits funktioniere, etwa an Österreich oder der Schweiz.

chr