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Naturmuseum: Sonderausstellung “Arctic” bis zum 2. Dezember zugänglich

LPA - Das Leben der indigenen Völker der Arktis dokumentiert eine Fotoausstellung, die heute (Montag, 29. Oktober) im Naturmuseum Südtirol in Bozen durch Museumspräsidenten Bruno Hosp eröffnet worden ist. Die Ausstellung ist bis zum 2. Dezember im Naturmuseum zu sehen.

Die Sonderausstellung "Arctic" wurde heute im Naturmuseum Südtirol eröffnet

Mehr als 30 indigene Völker leben nördlich des Polarkreises. Sie sind Jäger und Sammler. Über Jahrhunderte konnten sie ihre Lebensweise den sich wandelnden Umweltbedingungen anpassen. Doch durch die Förderung von Öl und Gas werden die Umwelt zerstört und die Gesundheit und das Überleben der rund 400.000 Bewohner der Polarregion durch die Vernichtung ihrer Lebensgrundlagen bedroht.

Der Klimawandel, der durch das Verbrennen fossiler Energieträger in den Industriestaaten verursacht wird, vollzieht sich - so beobachten die Wissenschaftler - in dieser Region zwei- bis dreimal schneller als im globalen Durchschnitt. Er lässt das ewige Eis schmelzen und verändert so die Lebensbedingungen für Mensch, Flora und Fauna für immer.

Das britische Ehepaar Bryan & Cherry Alexander dokumentiert seit 30 Jahren das Leben indigener Völker der Arktis. Anlässlich des laufenden Internationalen Polarjahrs 2007/08 wurde eine Fotodokumentation zusammengestellt, die Einblick gibt, in die Kulturen rund um den Nordpol und den Ausstellungsbesuchern die dort lebenden Menschen näher bringt. Die Bilder zeigen den oft harten Alltag dieser Völker, ein Leben zwischen Tradition und Moderne, Veränderung und Fortschritt.

Eröffnet wurde die Ausstellung am heutigen Nachmittag durch den Präsidenten der Südtiroler Landesmuseen, Bruno Hosp, und Museumsdirektor Vito Zingerle. Für die Durchführung und Organisation der Ausstellung zeichnen die Gesellschaft für bedrohte Völker – Südtirol, das Naturmuseum Südtirol und der Kulturverein Rus’ verantwortlich.

Zusätzlich zur Fotoausstellung über das Leben der Inuit, Sami, Nenzen, Khanty, Dolgan, Nganasan, Ewenken, Ewenen und Tschuktschen sind im Naturmuseum auch Bücher und Gegenstände des täglichen Lebens sowie Informationen über die derzeitige Lebenssituation der indigenen Völker der Arktis sowie die Ressourcen- und Ökologieproblematik in den arktischen Gebieten zu sehen.

Die Ausstellung ist täglich, außer montags, jeweils zwischen 10 und 18 Uhr frei zugänglich. Im Zusammenhang mit der Sonderausstellung werden auch zwei Seminare für dritte Mittelschulklassen und Oberschulen angeboten: Zum einen über die Bedeutung der Musik im Schamanismus, zum anderen über die Forschungs- und Arbeitserfahrung unter den Bewohner der Arktis (Research and working experiences among the Arctic populations).

Außerdem gibt es ein Rahmenprogramm zur Sonderausstellung: Am Samstag, 10. November beginnt um 14.30 Uhr ein russisch-sibirischer Märchennachmittag mit Bianca Marabini Zoeggeler & Sigrid Werth. Ein Vortrag über den Schamanismus: Musik und spirituelle Traditionen von Zentralasien bis in die Länder der Arktis mit Gregorio Bardini & Rimma Urkhanova steht am Freitag, 16. November, um 20 Uhr, auf dem Programm. Alpen und Arktis – Klima im Wandel. Was ändert sich für die Menschen?, fragen sich Daniela Tommasini & Helmuth Moroder am Dienstag, 20. November, um 20 Uhr, und schließlich referiert Bianca Marabini Zöggeler Donnerstag, 29. November, um 20 Uhr über die Transsibirische Eisenbahn zwischen Mythos und Wirklichkeit.

Informationen und Anmeldungen im Naturmuseum, dienstags bis freitags zwischen 9 und 15 Uhr unter der Rufnummer 0471 412975.

jw

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