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LBS Savoy erinnert an Schicksal Emilie Schindlers

(LPA) Mit dem Schicksal einer außergewöhnlichen Frau sind die Schüler und Lehrpersonen der Landesberufsschule für das Gastgewerbe "Savoy" in Meran konfrontiert worden. Im Rahmen einer Veranstaltung zum zwanzigjährigen Bestehen der Schule erzählte die Autorin Erika Rosenberg von ihrer Freundin Emilie Schindler, die rund 1300 Juden im Zweiten Weltkrieg das Leben gerettet hat.

Biografin einer beeindruckenden Frau: Erika Rosenberg (l.) mit Savoy-Direktorin Beatrix Kerschbaumer Sigmund

Nicht eine große Festveranstaltung soll das 20-Jahr-Jubiläum der LBS "Savoy" krönen. Vielmehr hat man sich für eine Reihe kleinerer Veranstaltungen entschieden, wobei die Lesung mit der Schindler-Biografin Rosenberg bereits einen ersten Höhepunkt darstellte. Die Autorin Rosenberg hatte Emilie Schindler, die Frau des durch den Spielfilm "Schindlers Liste" posthum zu Weltruhm gelangten Oskar Schindler, in Buenos Aires kennengelernt und war im Laufe der Jahre zu einer Freundin und Vertrauten geworden.

An der LBS "Savoy" erzählte sie nun rund 70 Schülern die Lebensgeschichte von Emilie Schindler, schilderte die maßgebliche Rolle, die sie bei der Rettung von rund 1300 so genannten "Schindler-Juden" gespielt hatte - oft unter Einsatz des eigenen Lebens. Auch verwies Rosenberg auf das Engagement Schindlers, die immer wieder versucht habe, den verfolgten Juden durch alltägliche Kleinigkeiten das Leben etwas erträglicher zu machen. Ein Einsatz, der ihr bei den "Schindler-Juden" den Ehrentitel "Engel von Brünnlitz" eingebracht hat.

In den Nachkriegsjahren geriet das Ehepaar Schindler in Vergessenheit. Erst Steven Spielbergs Streifen "Schindlers Liste" sorgte dafür, dass man sich der Rettung der "Schindler-Juden" erinnerte. Allerdings machte der Film zwar Oskar Schindler schlagartig bekannt, nicht aber dessen Frau Emilie, für deren Anerkennung nun Erika Rosenberg kämpft.

Rosenbergs Erzählungen haben nicht nur die Schüler der LBS "Savoy", sondern auch das Publikum der Abendlesung an der Schule nachhaltig beeindruckt. "Emilie Schindler", so die Schulverantwortlichen, "hat die Schüler vor allem deshalb fasziniert, weil sie eine mutige und stolze Frau sowie ein Hoffnungsschimmer für so viele war und selbst nie aufgegeben hat".

chr

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