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Rahmenrichtlinien für Bildungseinrichtung Kindergarten: Entwurf vorgestellt

LPA - Kindergärten sollen künftig gleichwertig mit anderen Stufen in das Bildungssystems eingebunden sein. Bildungsrecht und Bildungspflicht sollen gleichermaßen gelten. So will es der Landesgesetzentwurf über die Bildungsziele von Kindergarten und Unterstufe, der derzeit im Landtag behandelt wird. Um diesem Bildungsauftrag gerecht zu werden, muss sich das Kindergartenwesen neue Richtlinien geben. Diese im Entwurf vorliegenden Rahmenrichtlinien wurden heute (23. November) im Rahmen der Bildungsmesse "Futurum" durch Bildungslandesrat Otto Saurer, Wassilios Fthenakis von der Universität Bozen, Schulamtsleiter Peter Höllrigl und Kindergarteninspektorin Christa Messner vorgestellt.

Vorstellung der Rahmenrichtlinien für den Kindergarten durch LR Saurer, SAL Höllrigl und Universitätsprofessor Fthenakis und Inspektorin Messner

Das Kind ins Zentrum zu stellen, die Eltern als wichtigste Vertrauenspersonen für die Kinder und bedeutsamste Partner für die Fachkräfte im Kindergarten zu betrachtet, ist - wie Bildungslandesrat Otto Saurer betonte - wesentliches Ziel der neuen Rahmenrichtlinien für den Kindergarten. Unter dem Motto "Bildung von Anfang an" wurde der Entwurf dieser neuen "Rahmenrichtlinien des Landes für den Kindergarten" im Kongresszentrum der Messe Bozen am heutigen Nachmittag vorgestellt.

Mit der Erarbeitung des Entwurfs hatte die Landesregierung 2004 eine Fachkommission beauftragt. Es galt die Anleitungen für die erzieherische Tätigkeit in den Kindergärten Südtirols zu überarbeiten und dabei die Erkenntnisse auf dem Gebiet der Frühpädagogik zu berücksichtigen und eine Anbindung an europäische und internationale Entwicklungen zu erreichen. Nach einem umfassenden Grundlagenstudium wurde unter Einbeziehung aller Bezugsbereiche - von den Eltern über die Schulwelt bis hin zu den Gewerkschaften - und einer abschließenden Überarbeitung durch den Familienforscher und Fachmann für Frühpädagogik von der Freien Universität Bozen, Wassilios Fthenakis, der nun vorliegende Entwurf erarbeitet.

Schulamtsleiter Peter Höllrigl, der die Arbeiten leitete, gab heute Einblick in die Tätigkeit der Fachkommission, die im Auftrag der Landesregierung im Jahr zuvor bereits die Leitlinien „Stärkung elterlicher Kompetenz und Weiterentwicklung der Bildungsqualität im Kindergarten“ erarbeitet hatte. Er verwies dabei auf die bildungspolitische Beachtung, die das Kind in seiner Entwicklung, seinem Lernen und Spielen erfahre. Bildung im Kindergarten werde als Fundament im Bildungssystem anerkannt. 

Die im Entwurf vorliegenden Rahmenrichtlinien seien auf eine Stärkung der kindlichen Kompetenzen ausgerichtet, betonte Wassilios Fthenakis, es sei notwendig, die Entwicklung eines positiven Selbstkonzeptes zu ermöglichen, das auf emotionale und soziale Fähigkeiten aufbaue. Die natürliche Neugier des Kindes solle im Sinne des Bildungsprozesses berücksichtigt und gefördert werden, schulische Inhalte jedoch nicht vorverlegt.

Die Richtlinien beschreiben auch den Bildungsauftrag. So sollen Kindergartenpädagoginnen verstärkt auf das einzelne Kind und seine individuellen Fährigkeiten eingehen, um es in seinen Begabungen gezielt zu fördern. 

Kindergarteninspetorin Christa Messner berichtete abschließend über die geplante Umsetzung der Richtlinien ab dem kommenden Schuljahr 2008/09 und betonte, dass "die Strategien zur Implementierung der Rahmenrichtlinien des Landes für den Kindergarten und deren Erprobung in der Praxis mit den Führungskräften erarbeitet werden sollen". Außerdem berichtete sie über die geplanten Informationsveranstaltungen für die Fachkräfte des Kindergartens.

jw

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