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Erste PISA-Ergebnisse vorgestellt

LPA - "Wir liegen in allen drei getesteten Bereichen im oberen Drittel und sind damit sehr gut platziert", bewertete Bildungslandesrat Otto Saurer die heute im Palais Widmann in Bozen vorgestellten Ergebnisse der internationalen PISA-Vergleichsstudie 2006. "Leider haben wir unseren Weltmeistertitel im Lesen verloren, insgesamt stehen wir aber sehr gut da", so der Landesrat, der die Studie als solche auch als Bestätigung für die eingeleitete Schulreform wertet.

Südtirols Schule, Südtirols Schülerinnen und Schüler haben auch bei der internationalen PISA-Vergleichsstudie 2006 sehr gut abgeschnitten. Die ersten südtirolrelevanten Ergebnisse der Studie wurden heute Vormittag (Dienstag, 4. Dezember) im Palais Widmann in Bozen durch die Verantwortlichen für Südtirols Schulwesen vorgestellt.

Die Tests zur PISA-Studie waren im Frühjahr 2006 durchgeführt worden. 2084 15- bis 16-jährige Schüler und Schülerinnen aus 55 deutschsprachigen, 23 italienischen und vier ladinischen Schulen nahmen daran teil, doppelt so viele wie noch vor drei Jahren. Für die ladinische Schule war die Teilnahme an PISA ebenso eine Premiere, wie für die Haus- und Landwirtschaftsschulen und die Lehrlinge. Sie hatten sich 2003 nicht an der Studie beteiligt, als Südtirol erstmals die internationale Vergleichsstudie "Programme for International Student Assesstement" bestritt.

Der Studienschwerpunkt lag 2006 auf den Naturwissenschaften, die zwei weiteren Testbereiche waren Mathematik und Lesen. Im Sinne der Studie ging es dabei weniger um eine Wissensabfrage, sondern darum nachzuweisen, wie weit Jugendlichen in der Lage sind, Fähigkeit, Kenntnisse und Fertigkeiten zur Bewältigung alltäglicher Herausforderungen einzusetzen.

Im Rahmen einer Pressekonferenz stellten heute im Palais Widmann in Bozen der Direktor im Pädagogischen Institut und PISA-Koordinator für Südtirol, Rudolf Meraner, sowie Inspektor Paolo Lorenzi vom italienischen Schulamt erste südtirolspezifische Ergebnisse vor.

Demnach liegt Südtirols Schule (siehe Anhang sowie www.schule.suedtirol.it/pi) in allen drei Bereichen im Spitzendrittel. Schullandesrat Otto Saurer hob besonders das Abschneiden im Schwerpunktbereich Naturwissenschaften hervor, bedauerte den Verlust des Weltmeistertitels im Lesen, verwies aber auf die umfassendere Beteiligung an der Studie durch Einbeziehung aller Schultypen. PISA stelle die Fähigkeit, auf Grund von vernetztem Wissen mit unterschiedlichen praxisbezogenen Situationen und Problemen umzugehen, ebenso wie das Lernen durch Forschen und Experimentieren in den Vordergrund, dies seien dieselben Grundsätze, die die eingeleitete Schulreform verfolge, so der Bildungslandesrat. 

Die italienische Schullandesrätin Luisa Gnecchi sprach von erfreulichen Ergebnissen. Auch sie betonte, nicht nur die Wissensvermittlung sei wichtig, Jugendlichen bedürfen eines Werkzeugkastens für die praktische Umsetzung des Wissens im sozialen Kontext. Erfreut darüber, dass diesmal auch die ladinische Schule an der Studie teilgenommen habe, zeigte sich der ladinische Schullandesrat Florian Mussner. Er sei neugierig auf die aufgeschlüsselten Ergebnisse, die im April 2008 vorliegen sollen. Dabei sollen Unterschiede zwischen ladinischer, italienischer und deutscher Schule, Geschlechterdifferenzen, soziale und wirtschaftliche Faktoren untersucht werden.

"Wie vor drei Jahren gilt: Wir dürfen uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen", erklärte Bildungslandesrat Saurer abschließend, "wir wollen den beschrittenen Weg fortsetzen, auf dem wir - beispielsweise in Sachen Bildungsgerechtigkeit, Gesamtschule oder Berufsbildung - durch die PISA-Studie bestätigt worden sind".

jw