Aktuelles

Evaluationsstelle legt Landesschulrat Bericht über "Maturanotenvergleich" vor

LPA - Die Durchschnittsnote der Oberschluss-Abschlussprüfung an deutschsprachigen und italienischsprachigen Oberschulen im Lande ist sehr ähnlich. Zu diesem Ergebnis kamen die externen Schul-Evaluationsstellen, die heute (Montag, 10. Dezember) die entsprechenden Berichte dem Landesschulrat vorlegten.

Die Prüfungsbewertungen der Oberschulabgänger haben die deutsche, italienische und ladinische Evaluationsstelle unter die Lupe genommen, um unter anderem deren Auswirkungen auf die Studienplatzbewerbung zu analysieren. Dabei wurden zum einen die verschiedenen Schultypen, zum anderen die deutsche, italienische und ladinische Schule verglichen und schließlich wurde der Vergleich auf Italien betziehungsweise italienische Regionen sowie deutsche Bundesländer ausgedehnt. Berücksichtigt wurden die vergangenen zwölf Jahre mit Schwerpunkt auf den jüngsten Schuljahren ab 2004.

Überraschend war, dass die Durchschnittsbewertung nahezu gleich sind. Allerdings bewertete die italienische Schule durchschnittlich niedriger als die deutsche oder ladinische, vergabt aber mehr Höchstbewertungen. Im Vergleich zu den restlichen Provinzen Italiens fällt auf, dass Südtirols Schule mit der Höchstbewertung von hundert Punkten am sparsamsten umgeht, dies gilt aber auch für die Tiefstnote 60. Für die Vergleichsländer Baden-Württemberg, Bayern sowie das Trentino wurde ein höher Bewertungsdurchschnitt erhoben, während der gesamtitalienische Durchschnitt unter dem Südtiroler Gesamtdurchschnitt liegt. Was die einzelnen Schultypen angeht, ist die Durchschnittsbewertung an den allgemeinbildenden Gymnasien gegenüber den Fachschulen und den Lehranstalten höher.

Bei der heutigen Vorstellung wurde auf die über Jahre hinweg und trotz Reformen relativ konstanten Bewertungsergebnisse hingewiesen. Die Vertreter der drei Evaluationsstellen betonten auch, dass zwar für verschiedene Studiengänge eine Mindestpunktezahl von 70 beziehungsweise 80 Punkten vorausgesetzt werde, dass Universitäten aber zunehmend über eigene Auswahl- und Aufnahmeverfahren ihre Studienplätze vergäben.

Mit der Auslandserfahrung von Oberschülern beziehungsweise deren Rückeingliederung in die ursprüngliche Schule befasst sich der zweite Bericht, den die Evaluationsstelle heute präsentiert hat. Dazu wurden die Oberschüler befragt, die in den vergangenen drei Schuljahren ein Sprachjahr im Ausland beziehungsweise an einer anderssprachigen Oberschule absolviert haben.

Vorgestellt und vom Landesschulrat gutgeheißen wurde heute der Jahresplan der Schulsporttätigkeiten für das Jahr 2008. Der Plan, der mit 310.000 Euro dotiert werden soll, betrifft die gemeinsamen Schulsporttätigkeiten aller drei Sprachgruppen. Dabei wird die Grundschule - und dort vor allem die gemeinschaftliche sportliche Tätigkeit, nicht die individuelle Leistung - im Fokus stehen.

Der 2006 neu gewählte Landesschulrat besteht aus über 50 Personen. Er wird bis 2009/2010 im Amt bleiben. Das Gremium setzt sich aus Inspektoren beziehungsweise Schuldirektoren, Lehrpersonen, Zweitsprach-Lehrpersonen, Eltern- und Schülervertretern, Vertretern des Verwaltungspersonals, der Religionslehrpersonen, der Berufsschullehrpersonen, der Lehrpersonen der gleichgestellten Schulen sowie der Gemeinden und der Wirtschafts- und Arbeitswelt zusammen. Von Amts wegen gehören dem Landesschulrat außerdem die für die Schule zuständigen Landesräte (derzeit Otto Saurer, Luisa Gnecchi und Florian Mussner) sowie die drei Schulamtsleiter (Peter Höllrigl, Bruna Rauzi Visentin und Roland Verra) an.

An der Spitze des Gremiums wechseln sich Vertreter der drei Sprachgruppen ab. Zur Zeit hat der Vorsitzende der deutschen Abteilung, Christoph Hartung von Hartungen, auch den Vorsitz im Landeschulrat inne.

jw