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Südtirols 5000 Baudenkmäler im Bürgernetz

LPA - Welche Burgruinen gibt es in der Gemeinde Meran, welche bäuerlichen Gebäude stehen im Sarntal unter Denkmalschutz, wieviele Hotelbauten Südtirols sind von kunsthistorischem Interesse? Antwort auf diese Fragen erhält man über den "MonumentBrowser" im Südtiroler Bürgernetz, der heute (Donnerstag, 13. Dezember) durch Denkmalpflege-Landesrätin Sabina Kasslatter Mur und Informatik-Landesrat Hans Berger vorgestellt worden ist.

Die Baudenkmäler Südtirols sind ab sofort im Bürgernetz zu finden. Suchkriterien sind die Art des Baudenkmals (z. B. bürgerlich, kirchlich, technisch), der Standort (Gemeinde), die Bezeichnung und die Parzellennummer. Anhand einer oder mehrerer dieser Angaben können kunsthistorisch interessierte Personen, Verwalter und Planer über das Internet an die wichtigsten Informationen über das Gebäude und dessen Unterschutzstellung kommen. Möglich macht dies der "MonumentBrowser", den die Landesabteilungen Denkmalpflege und Informatik gemeinsam entwickelt haben. "Mit dem MonumentBrowser setzen wir einen weiteren Schritt in Richtung eGovernment, also für mehr Bürgernähe, mehr Transparenz und weniger Verwaltungsaufwand", betonte bei der heutigen Vorstellung Landesrat Hans Berger, der auch ankündigte, diesen Weg konsequent weitergehen zu wollen.

Für die Einrichtung des "MonumentBrowser" war es notwenig, die rund 5000 Baudenkmäler im Land digital zu erfassen. Eine Grundlage dafür bildete das 1991 von der Landesabteilung Denkmalpflege herausgegebene Buch "Baudenkmäler in Südtirol", das aber ergänzt und aktualisiert werden musste. Denkmalpflege-Landesrätin Sabina Kasslatter Mur wies darauf hin, dass die Liste der Denkmäler und die Arbeit an dieser Liste niemals abgeschlossen werden könne, neue Denkmäler würden hinzukommen, es könne aber auch Verluste geben. "Der MonumentBrowser gibt Einblick in die Vielfältigkeit und hohe Qualität unserer Baudenkmäler", so die Landesrätin, für die der MonumentBrowser das Leitmotiv der Landesausstellung 2009 "Geschichte trifft Zukunft" voraus nimmt.

Als einen Schwerpunkt der Denkmalpflege bezeichnete Landeskonservator Helmut Stampfer die Inventarisationsarbeit, in die durch den MonumentBrowser nun auch der Bürger unmittelbar Einblick erhalte. Bisher seien nur im deutschen Bundesland Hessen und in der Region Ligurien ähnliche Suchsysteme in Betrieb genommen worden, "wir liegen also gut im Rennen", so Stampfer.

Als nächster Schritt solle der "MonumentBrowser" in ein Geoinformationssystem eingebunden werden, erklärte der stellvertretende Direktor in der Abteilung Informatik, Massimo Torresani, der gemeinsam mit Mitarbeiterin Rossella Trevisan Einblick in das komplexe Informationssystem und die Suchfunktionen gab. Neben dem "MonumentBrowser" gibt im Bereich der Denkmalpflege seit über einem Jahr auch den "ArchaeoBrowser", der über archäologische Fundstellen informiert. 

Zum "MonumentBrowser" kommt man über die Bürgernetzadresse www.provinz.bz.it/denkmalpflege/arch/index_d.htm (deutsche Version) oder www.provincia.bz.it/denkmalpflege/arch/index_i.htm (italienische Version) beziehungsweise über die Internetseite der Abteilung Denkmalpflege www.provinz.bz.it/denkmalpflege/.

jw