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250 Lehrpersonen bei Großtagung "Backing Basics"

LPA - Rund 250 Englisch-Lehrpersonen aller Schulstufen haben heute (Donnerstag, 6. März) an der internationalen Tagung „Backing Basics – Englisch in der Grund- und Mittelschule im Bozner Walther-Haus teilgenommen. Bildungslandesrat Otto Saurer bezeichnete die von Deutschem Schulamt und Pädagogischem Institut veranstaltete Tagung als Handreichung für einer "Professionalisierung der Lehrpersonen, als wichtigste Voraussetzung für einen guten Unterricht".

Lehrmittelpräsentation im Rahmen der Großtagung "Backing Basics"

Jeder Bürger der Europäischen Union sollte neben seiner Muttersprache weitere zwei europäische Sprachen beherrschen. Dieses Ziel hat Brüssel vorgegeben. Und vor diesem Hintergrund ist auch der europaweite Trend zum Ausbau und zur Vorverlegung des Fremdsprachenunterrichts zu sehen. Dabei kommt der Fremdsprache Englisch eine besondere Rolle zu. So ist Englisch nicht nur die meistgesprochene Sprache, ohne Englischkenntnisse sind bestimmte Hochschulstudien - vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich - nicht mehr möglich.  

In Südtirol wird seit dem Schuljahr 2007/2008 in den 4. und 5. Grundschulklassen zwei Stunden pro Woche Englisch unterrichtet. Dazu wurden bisher 220 Lehrpersonen über ein zweijähriges Studium an der Freien Universität Bozen befähigt, weitere hundert sind derzeit in Ausbildung. "Die Einführung des Englischunterrichts wurde", wie Bildungslandesrat Saurer bei der heutigen Tagungseröffnung betonte, "äußerst solide vorbereitet und nach dem europäischen Referenzrahmen für Sprachen und den Europäischen Sprachenportfolios ausgerichtet."

Für Schulamtsleiter Peter Höllrigl stellt diese flächendeckende Einführung von Englisch in den vierten Klassen der Grundschule - neben der Errichtung der Sprachenzentren – die große Herausforderung des laufenden Schuljahrs dar. Beide waren sich in der Folge darin einig, dass die Entscheidung für den Englischunterricht an den Grundschulen richtig und - im Lichte der vorliegenden Rückmeldungen - erfolgreich war.

Es sei eine organisatorische Meisterleistung gewesen,  pünktlich zu Schulbeginn alle Lehrerstellen für Englisch besetzen zu können, erklärte Schulamtsleiter Höllrigl, nächstes Ziel sei es nun, in allen Grundschulklassen zwei volle Stunden, also 120 Minuten Englisch einzuplanen, was derzeit noch nicht überall der Fall sei. Außerdem sprachen sich der Bildungslandesrat und Schulamtsleiter für eine optimale Gestaltung der Übergänge von der Grund- über die Mittel- auf die Oberstufe aus. Dabei könne auch Lehrwerk hilfreich sein, das noch nicht von allen Schulen eingeführt worden ist. Eine Lanze brachen die beiden Schulverantwortlichen für die Professionalisierung der Lehrpersonen, da davon die Qualität des Unterrichts abhänge und für die das Pädagogische Institut und die Universität Brixen konsequent arbeiteten.

"Es gibt sehr viele unterschiedliche Wege, um Sprachen zu lernen", erklärte Friederike Klippel, Dozentin am Lehrerbildungsinstitut der LMU München und Herausgeberin der Münchner Arbeiten zur Fremdsprachenforschung, in ihrem Referat. Ausschlaggebender Erfolgsfaktor sei die persönliche Motivation, die nicht immer im Gleichklang mit der Schule stehe, da Schule Pflicht bedeute. Der Englischunterricht an Südtirols Grund- und Mittelschulen stehe, so Klippel, "auf einem spannendem Gesamtkonzept, das sehr gut in den europäischen Rahmen passt".

Die veränderte Rolle der Grundschullehrpersonen im Fremdsprachenunterricht beleuchtete in der Folge Jean Rüdiger-Harper, Dozentin an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen. Mario Rinvolucri, EFL-Methodiker und –Didaktiker, ging anschließend auf Theorie und Praxis der multiplen Intelligenzen im Sprachunterricht ein. Am Nachmittag wird die Tagung „Backing Basics – Englisch in der Grund- und Mittelschule" in der Bozner Grundschule "J. W. v. Goethe" mit Workshops fortgesetzt.

jw

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