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Ausstellung vorgestellt: "Eine Geschichte für heute Anne Frank"

LPA - Auch 70 Jahre nach der Verabschiedung der Rassengesetze in Italien sind Rassismus und Diskriminierung aktuelle Themen. Dies ist der Tenor einer zweisprachigen Ausstellung, die morgen, 7. März um 17.30 in der Stadtgalerie Bozen eröffnet wird: “Anne Frank una storia attuale - Eine Geschichte für heute Anne Frank” .

Die zweisprachige Ausstellung “Anne Frank una storia attuale - Eine Geschichte für heute Anne Frank”    konzipiert vom  Anne Frank House in Amsterdam und in Bozen von Lab*doc storia/Geschichte, von der vom italienischen Schulamt herausgegebenen Fachzeitschrift “STORIA E” sowie von der Abteilung für Kultur der Stadt Bozen, Amt für Museen und Kunstgeschichte übernommen, wurde heute, Donnerstag, 6. März in einer Pressekonferenz vorgestellt.

Die Geschichte der Shoah wird nacherzählt anhand von Erlebnissen einer jüdischen Familie, eben der Familie Anne Franks. Fotos (viele davon zum ersten Mal veröffentlicht), Bilder, Zitate aus dem Tagebuch lassen den beklemmenden Alltag dieser Familie und ihr historisches Umfeld aufleben. Das ergreifende Schicksal von Anne Frank ist heute aktueller denn ja; ihre Geschichte macht den Wert von Begriffen wie Toleranz und gegenseitiger Respekt bewußt und zeigt, welche Bedeutung die Menschenrechte haben.

Milena Cossetto, Chefredakteurin der Zeitschrift Storia E betonte die Bedeutung der Ausstellung gerade für die junge Generation. "Das Thema der Judenverfolgung muss immer präsent bleiben." Elena Farruggia vom italienischen päadagogischen Institut wies hingegen daraufhin, dass die Ausstellung den jungen Menschen zeige, dass Geschichte kein abstraktes Konzept sei, sondern etwas was man in erster Person erlebe.

Die Ausstellung wird morgen, Freitag, 7. März um 17.30 Uhr eröffnet und bleibt bis Sonntag, 30. März geöffnet. Öffnungszeiten, täglich von 9 bis 13 Uhr und von 16 bis 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Vom 22. bis 24. März bleibt die Ausstellung geschlossen. Für die Schulen: Kostenlose Führungen in italienischer Sprache von Elena Farruggia und Pietro Fogale, in deutscher Sprache von Mia Pollinger, Vormerkung unter Tel. 0471 411328 (italienisches Schulamt); e-mail is.form-ins@scuola.alto-adige.it.

Begleitet wird die Ausstellung über Anne Frank von der vom Amt für Kultur der Stadt Bozen und dem Stadtarchiv Bozen initiierten Wanderausstellung Scrivere dai Lager - Briefe aus dem Lager”.

Die Idee zu dieser Ausstellung gaben Treffen mit den Überlebenden und die Einsichtnahme in zahlreiche, in den NS-Lagern geschriebene Briefe und Notizen. Bei den Exponaten handelt es sich um Kopien von Kartenbriefen und Postkarten, die zwischen 1933 und 1945 in verschiedenen NS-Lagern geschrieben worden sind; darunter die italienischen Lager von Fossoli (Provinz Modena) und Bozen sowie Lager jenseits der Alpen. Wie die Kuratorin der Ausstellung, Carla Giacomzzi betonte, zeigen diese historischen Dokumente, dass diese tragischen Ereignisse sich vor den Augen aller und nicht im Abseits zugetragen habe. "Es ist nicht möglich, dass so viele davon nichts gewußt haben!"

 Den zweisprachigen Katalog der Wanderausstellung SCRIVERE DAI LAGER / BRIEFE AUS DEM LAGER gibt es kostenlos auf der Web Seite:www.gemeinde.bozen.it unter dem Stichwort „Kultur“, „Projekt Geschichte und Erinnerung: das Bozner NS-Lager“. Weitere Informationen und Materialien im Rahmen des Projektes „Geschichte und Erinnerung: das Bozner NS-Lager“ gibt es im Stadtarchiv Bozen, Laubengasse 30, Dr. Carla Giacomozzi39100 Bozen; Tel. 0471 – 997 588, email: stadtarchiv@gemeinde.bozen.it.

An der Pressekonferenz zur Vorstellung der Ausstellung nahmen auch der Bozner Stadtrat für Kultur,  Sandro Repetto,  sowie  Silvia Spada, Direktorin des Amts für Kulturgüter der Stadt Bozen teil.

nd