Aktuelles

Zeitgeschichte-Band zum Krisenjahr 1961 vorgestellt

LPA – Südtirols Zeitgeschichte-Bibliothek hat wichtigen Zuwachs erhalten. Druckfrisch auf dem Büchertisch liegt der von Historiker Rolf Steininger herausgegebene Band 3 der Akten zur Südtirol-Politik. Er betrifft das Krisenjahr 1961. Die aus zwei Teilbänden bestehende Publikation wurde heute (19. März) in Bozen vorgestellt.

Die Titelseiten der beiden Bände

"Aus der Vergangenheit zu lernen ist nur möglich, wenn man fundierte Quelle in Händen hält", mit diesen Worten leitete Landeshauptmann Luis Durnwalder die Buchvorstellung ein. "Was sich 1961 in Südtirol zugetragen hat, besonders die Bombenanschläge, hat in den vergangenen Jahren wiederholt großes Interesse und Diskussionen hervorgerufen", erklärte der Landeshauptmann bei der heutigen Buchvorstellung. Nach der Option und der unmittelbaren Nachkriegszeit wende man sich nun vermehrt den 60er Jahren zu, so Durnwalder, die gesammelten und herausgebrachten Zeitdokumente ermöglichten nun eine Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit.

Das Jahr 1961 - mit den Attentaten und der Feuernacht – war ein wichtiges Jahr in Südtirols Geschichte. Die von der UNO geforderten italienisch-österreichischen Verhandlungen scheiterten, während die Stimmung im Lande immer explosiver wurde. Die ersten Attentate und die „Feuernacht“ im Juni zielten auf die Selbstbestimmung ab. Der Sommer 1961 brachte eine Krise und den Wendepunkt: Die Attentäter wurden großteils in Haft genommen, Rom bot Südtirol inneritalienische Gespräche an und die österreichische Regierung wandte sich auf Druck aus Tirol und Südtirol erneut an die UNO. So wurden 1961 die Weichen für die künftige Südtirol-Politik und die Entwicklung im Lande gestellt.

Einblick das Jahr 1961 gibt Band 3 der Akten zur Südtirol-Politik. In dem aus zwei Halbbänden bestehenden Band finden sich 424 bislang unveröffentlichter Dokumente. An der Vorstellung der neuen Zeitgeschichte-Publikation am Sitz der Landesabteilung Denkmalpflege im Ansitz Rottenbuch nahmen neben Landeshauptmann Luis Durnwalder, die Landesrätin für Familie, Denkmalpflege und deutsche Kultur, Sabina Kasslatter Mur, der Abteilungsdirektor für Denkmalpflege, Leo Andergassen, sowie der Herausgeber Rolf Steininger bei.

jw

Bildergalerie