Aktuelles

Gedenkjahr 2009: Landeseigene Initiativen vorgestellt

LPA - Zum Gedenkjahr 2009 plant das Land Südtirol eine Reihe eigener Initiativen. LH Luis Durnwalder, LRin Sabina Kasslatter Mur und LR Luigi Cigolla gaben heute (Mittwoch, 7. Mai) gemeinsam mit den Vertretern der beteiligten Einrichtungen Einblick in das Aktionsprogramm.

"Geschichte trifft Zukunft" ist das Motto des Gedenkjahres 2009, für das die Länder Tirol, Südtirol und Trentino mehrere gemeinsamen Veranstaltungen und Initiativen planen und an dem sich auch die zahlreichen Traditionsverbände beteiligen werden. Unter ein zusätzlichen Leitmotiv, nämlich „Zukunft braucht Herkunft“, stehen die fast 30 kulturellen Initiativen, die das Land Südtirol über seine Körperschaften, Abteilungen und Ämter vorbereitet. "Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass das Veranstaltungsprogramm von allen drei Volksgruppen bestritten und für alle drei Volksgruppen gedacht ist", erklärte Landeshauptmann Luis Durnwalder bei der heutigen Vorstellung. Der italienische Kulturlandesrat Luigi Cigolla erklärte, das Wissen um die Geschichte, sei Voraussetzung für ein harmonische Zusammenleben der Volksgruppen.  

Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, die von der Landesregierung mit der Koordination des Gedenkjahres betraut wurde, steckte den Rahmen ab, in den die Gedenkjahr-Aktionen des Landes passen sollen: "Bei der Projektauswahl waren für uns die historische Bedeutung und die Nachhaltigkeit ausschlaggebend, außerdem die Ausgewogenheit zwischen Tradition und Innovation, zwischen den Kulturbereichen, zwischen Bildung und Unterhaltung sowie zwischen den verschiedenen Vermittlungsformen und vermittelnden Medien." Die Veranstaltungen sollen sich zudem nicht nur auf einige Zentren konzentrieren, sondern möglichst alle Landesteile berühren, so die Landesrätin weiter.

Diese Voraussetzungen erfüllen die beinahe 30 Projekte der landeseigenen Abteilungen, Ämter und Körperschaften die heute vorgestellt wurden. Ein Schwerpunkt liegt im Bereich der Forschung und Geschichtsaufarbeitung, aber auch Ausstellungen und Feiern, Theater- und Filmprojekte, Diskussionsrunden und Künstlerwettbewerbe sollen dazu beitragen, das Interesse von Menschen jeden Alters, beider Geschlechter und aller drei Sprachgruppen zu wecken. 

Mit vier Forschungsvorhaben beteiligt sich das Südtiroler Landesarchiv an den Aktivitäten zum Gedenkjahr 2009. So sollen die Jahre zwischen Ancien régime und Vormärz aus Tiroler Sicht besonders erforscht werden, wie Gustav Pfeiffer vom Landesarchiv heute berichtete. Geplant sind die Veröffentlichung von Lageberichten der Kriegs- und Krisenzeiten in Tirol von 1800 bis 1825 und zwei frauenspezifische Forschungsprojekte, die das Frauenleben um 1800 in Tirol beziehungsweise die Marketenderin und Frauen in Traditionsvereinen zum Gegenstand haben.

Das Amt für audiovisuelle Medien nutzt das Gedenkjahr, um Filme zu digitalisieren und zu sichern und eine historische Filmwoche im Filmclub mit zu tragen. Ein Jugendfest veranstaltet das Amt für Jugendarbeit, einen Künstlerwettbewerb die ladinische Kulturabteilung. Die italienische Kulturabteilung trägt mit Vortragsreihen und Filmproduktionen zum Gedenkjahrprogramm bei. 

Die Südtiroler Landesmuseen beteiligen sich mit fünf Projekten am hundertjährigen Gedenkjahr der Tiroler Erhebung. Museenpräsident Bruno Hosp verwies im Besonderen auf das Touriseum, das über eine Tagung und eine Ausstellung die Bedeutung der Freiheitskriege und der Figur Andreas Hofers für den Tourismus in Tirol aufzeigen und hinterfragen will.

Alle Veranstaltungen werden auf der Homepage zum Gedenkjahr unter http://www.1809-2009.eu/ veröffentlicht, die die drei beteiligten Länder Tirol, Südtirol und Trentino gemeinsam betreuen.

jw