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Bürokratieabbau an Schulen: Vorschläge und Hilfsmittel vorgestellt

LPA - Eine Liste von Vereinfachungsvorschlägen für vier verschiedene Sachbereiche und ein Netzordner im Schulinformationssystem mit Unterlagen und Dokumenten sind die greifbaren Ergebnisse, welche die Arbeitsgruppe "Bürokratieabbau" vorgelegt hat. Bildungslandesrat Otto Saurer und Vize-Schulamtleiter Arthur Pernstich stellten die Ergebnisse heute (21. Mai) im Bozner Palais Widmann gemeinsam mit Mitgliedern der Arbeitsgruppe vor.

Vorschläge zum Bürokratieabbau an Schulen stellten heute LR Otto Saurer, Vize-Schulamtsleiter Arthur Pernstich sowie Karl Spergser und Sonia Spornberger vor

"Bürokratie an sich ist unverzichtbar und dokumentiert Arbeitsschritte, Abläufe und Übereinkünfte", erklärte LR Saurer zu Beginn der heutigen Vorstellung, sie sollte aber nicht in Bürokratismus ausarten, die Arbeit belasten und Organisationsabläufe erschweren.

Der Bildungslandesrat verwies darauf, dass Bürokratieabbau zu einem beherrschenden Thema in Politik, Wirtschaft und Verwaltung geworden sei, viele Regierungen und auch die Europäische Union hätten Verantwortliche für diesen Bereich ernannt. Die Südtiroler Landesregierung habe in verschiedenen Sektoren erfolgreich Schritte zur Abbau von Bürokratie gesetzt, wobei die digitale Erfassung und die modernen Kommunikationsmedien eine wichtige Rolle spielten.

Auch die Schule und besonders die Lehrpersonen - so der Landesrat - sollten nicht mit unnötiger Bürokratie belastet werden. Daher wurde im vergangenen Jahr auf Vorschlag von LR Saurer eine zwanzigköpfige Arbeitsgruppe eingesetzt, in der Schulen und Schulverwaltung, Lehrerverbände, der Verband der autonomen Schulen und das Kollegium der Schulführungskräfte vertreten waren. In mehrmonatiger Arbeit wurden in vier Sachbereichen Vorschläge für einen Abbau oder zumindest eine Verringerung der Bürokratie erarbeitet.

Der erste Sachbereich - und auch jener, der zahlreiche Klagen über ein Ausufern der Bürokratie verursacht hatte -betrifft die Schulreform, die nun im dritten Jahr erprobt wird. Neben einer Reihe von Empfehlungen wird den Schulen über das Schulinformationssystem ein einfaches Computerprogramm zur Verwaltung des gesamten Wahlpflicht- und Wahlbereichs angeboten.

Für den zweiten Bereich, die Bewertung, zielen die Vorschläge auf schlanke Bewertungen und eine Zusammenlegung von Sitzungen ab, zumal der Handlungsraum in diesem Bereich  rechtlich beschränkt ist.

Wesentliche Vereinfachungen verspricht sich Vize-Schulamtsleiter Arthur Pernstich von einer neuen Arbeitszeitregelung, die im dritten Themenfeld angedacht wurde. Dieses Themenfeld hat den Landeskollektivvertrag zum Gegenstand, der seit 1998 in Kraft ist und vor der Erneuerung steht. In diesem Bereich könnten auch Verwaltungsabläufe vereinfacht werden.

Als viertes und letztes Themenfeld bietet die interne Schulorganisation und Schulverwaltung besonders viele Möglichkeiten zum Bürokratieabbau. Vereinfachungsvorschläge wurden für die Schülerbeiträge, die Außendienste, die Ranglisten, die Abwesenheiten und die Information der Lehrpersonen formuliert. Die Untergruppe, die dieses Themenfeld bearbeitet, führt ihre Arbeit weiter.

Die Vorschläge, Tipps, Dokumente und Unterlagen zum Bürokratieabbau, die für die vier Themenfelder erarbeitet und heute vorgestellt wurden, sind im Schulinformationssystem LaSis zu finden. Dort wurde am 8. Mai der Ordner "Bürokratieabbau" freigeschaltet, der auch ein Diskussionsforum umfasst. Dieses Forum - so wünschen es sich die Schulverantwortlichen - sollte den Austausch von erfolgreichen Beispielen für eine Entbürokratisierung, so genannter "Best Practices", weiter vorantreiben, der durch die Arbeitsgruppe "Bürokratieabbau" in die Wege geleitet wurde.

Bürokratie bedeute Absicherung, Bürokratieabbau setze eine Vertrauenskultur voraus, gab Karl Spergser als Vertreter der autonomen Schulen zu bedenken, der gemeinsam mit der KSL-Vorsitzenden Sonia Spornberger an der heutigen Vorstellung teilnahm.

jw

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