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"Neues Lernen" an Fachschule für Hauswirtschaft

(LPA) "Neues Lernen" nennt sich ein Lernmodell, das im vergangenen Schuljahr an der Fachschule für Hauswirtschaft Kortsch getestet worden ist. Aufgrund des allgemeinen Anklangs wird es auch in diesem Schuljahr eingesetzt und auf weitere Fachschulen ausgedehnt. Das Neue dabei: Schüler besuchen nicht mehr eine Klasse, sondern belegen ein Unterrichtsfach mit individuellem Schwierigkeitsgrad.

Das Neue Lernen soll ein stärkeres Eingehen auf die Bedürfnisse der Schüler ermöglichen. So kann etwa eine Schülerin, die sich besonders für Mathematik interessiert, mit ähnlich Gesinnten lernen. Der Einzelne ist es demnach, der Bedingungen, Lerninhalt, Rhythmus, Dauer und Intensität vorgibt, ein Mentor begleitet den Schüler dabei, gemeinsam legt man das auf den Schüler zugeschnittene Monatsprogramm fest.  

Besonderen Wert legt man in der Fachschule Kortsch auf das so genannte freie Lernen und das Lernen in Peer-Gruppen. Letztere können spontan entstehen oder von Lehrkräften angeregt werden. "Aufgrund dieser ständig neuen Mischung entstehen laufend neue Sozialbezüge", so die Verantwortlichen, die allerdings auch darauf verweisen, dass dies nicht von allen Schülern nur positiv gesehen werde. Dies sei, so die Schulverantwortlichen, verständlich und nachvollziehbar, in einer Welt wachsender Mobilität sei das Erlernen solcher Sozialkompetenzen jedoch unabdingbar. Das individualisierte Lernen steigere zudem Eigenständigkeit und Selbstorganisation.

Nach der Erprobung des "Neuen Lernens" im vergangenen Schuljahr in Kortsch haben sich 80 Prozent der Eltern und 68 Prozent der Schüler für eine Fortführung des Projekts auch in diesem Schuljahr ausgesprochen. Zudem waren fast 70 Prozent der Lehrpersonen der Ansicht, dass durch das individualisierte Lernen besser auf die Lernbedürfnisse der einzelnen Schüler eingegangen werden könne.

Diese Ergebnisse haben auch die Verantwortlichen anderer Fachschulen überzeugt. So wird das neue Lernmodell im anlaufenden Schuljahr an der Fachschule für Hauswirtschaft "Frankenberg" in Tisens angewandt, die Fachschule "Griesfeld" in Neumarkt wird es in einer Testwoche erproben und die Fachschule für Land- und Hauswirtschaft in Dietenheim in den beiden Fächern Italienisch und Deutsch anwenden.

chr