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LR Tommasini: Keine Sprachtests, dafür neue Kindergarten-Konzepte

(LPA) Für innovative Konzepte zur Förderung der Zweitsprache bereits im Kindergarten spricht sich der italienische Schullandesrat Christian Tommasini aus. "Wir denken etwa an den Ausbau von Kindergarten-Sektionen, in denen je eine italienische und deutsche Kindergärtnerin die Kinder betreut", so Tommasini. Damit soll auch der Diskussion um Aufnahme-Sprachtests ein Ende bereitet werden.

"Für immer mehr Familien gewinnt ein möglichst optimales Erlernen der Zweitsprache an Bedeutung", so Tommasini. Dies nicht nur, weil das Beherrschen der Zweiten Sprache mittlerweile Voraussetzung für zukünftige Chancen auf dem Arbeitsmarkt sei. "Vielmehr wird das Erlernen der Zweitsprache auch als Chance gesehen, sich in Südtirol gesellschaftlich und kulturell zu integrieren", erklärt der Landesrat, der daraus auch den immer stärker spürbaren Wunsch der Eltern ableitet, ihre Kinder in einen anderen Kindergarten einzuschreiben, als jenen ihrer Muttersprache.

"Das Ziel muss deshalb sein, diesem Wunsch Kindergarten-Modelle entgegenzusetzen, die ein frühes Erlernen der Zweiten Sprache fördern", so Tommasini, der als Beispiel Kindergärten nennt, an denen Kindergärtnerinnen unterschiedlicher Muttersprache im Einsatz sind. "Dank dieser Modelle können wir den Eltern entgegenkommen, die das Bedürfnis haben, ihre Kinder möglichst früh an die Zweite Sprache heranzuführen, gleichzeitig aber auch Diskussionen verhindern, die lediglich politisch instrumentalisiert und so auf Kosten der Kinder geführt werden", so der italienische Schullandesrat.

Tommasini verweist dabei auf die Forderung einiger Gemeindepolitiker nach Einführung von Sprachtests zur Aufnahme in den Kindergarten. "Jede Form von Stimmungsmache oder Instrumentalisierung sind bei diesen Themen fehl am Platz und tragen in keinster Weise dazu bei, dass Probleme gelöst oder Bedürfnisse der Familien befriedigt werden", so der Landesrat.

chr