Aktuelles

Europäisches Sprachenportfolio für die Oberschule vorgestellt

LPA - Durch das neue Europäische Sprachenportfolio können Südtiroler Oberschüler ihre Sprachenkenntnisse nun auf der Grundlage international anerkannter Kriterien selbst bewerten. Das von den deutschen, italienischen und ladinischen Schulämtern und Pädagogischen Instituten entwickelte Portfolio wurde heute, 14. Dezember, im Beisein der Schullandesräte Sabina Kasslatter Mur und Florian Mussner vorgestellt.

Cover des Europäischen Sprachenportfolios für die Oberschule

Das Europäische Sprachenportfolio als Instrument des Europarats wurde seit 2002 von einer Südtiroler Arbeitsgruppe an die mehrsprachige Realität Südtirols angepasst und nun auch eigens auf Oberschüler zugeschnitten. Schülern von 14 bis 19 Jahren ermöglicht es das nun vorliegende europäische Sprachenportfolio nun, Fortschritte beim Sprachenlernen genauer und bewusster zu dokumentieren. Dabei werden sie angehalten,  auch über ihren Umgang mit Texten und Medien, mit anderen Kulturen sowie mit Mediation zu reflektieren. Auch ihre Strategien fürs Kommunizieren und Sprachenlernen werden genauer unter die Lupe genommen.

„Alle Lernfortschritte in der Schule, aber auch außerhalb, können durch das Portfolio an den international anerkannten Niveaustufen wie Hören, Lesen, Schreiben, zusammenhängend Sprechen und an Gesprächen teilnehmen festgestellt werden“, erklärte die Koordinatorin der Arbeitsgruppe Rita Gelmi, die das Portfolio auch als Dokument der individuellen Mehrsprachigkeit beschrieb.

Wie die deutsche Schullandesrätin Kasslatter Mur unterstrich, sei Sprachkompetenz auch Denkkompetenz und in diesem Sinne für die Jugendliche wichtig, um sich besser durchs Leben zu bewegen. „Das Europäische Sprachenportfolio für die Oberschule macht die Sprachkompetenzen der Jugendlichen sichtbar und zudem auf europäischem Niveau vergleichbar“, betonte die Landesrätin. Durch das Portfolio würden auch die Unterschiede aber auch die Gemeinsamkeiten verschiedener Sprachen aufgezeigt, sagte der ladinische Schullandesrat Mussner. Gerade für die Ladiner, die Mehrsprachigkeit in besonderer Weise leben würden, könne das Portfolio ein wichtiges Instrument werden, Sprachkompetenzen in einem Referenzrahmen festzustellen und Fortschritte im beigelegtem Sprachenpass auch zu zeigen, so der Landesrat.

Beim Erstellen des Sprachenportfolios haben die deutschen, italienischen und ladinischen Schulämter und Pädagogischen Institute zusammengearbeitet. Auch die Region Aostatal hat mitgewirkt. Deshalb gibt es das nützliche Instrument in den Sprachen Deutsch, Italienisch, Englisch, Französisch und in den ladinischen Idiomen Gherdeina bzw. Badia.

In der Arbeitsgruppe zur Ausarbeitung des Sprachenportfolios saßen neben Koordinatorin Gelmi auch Klaus Civenga, Walter Cristofoletti, Josef Duregger, Maria Luise Fischer, Lois Kastlunger, Ferdinand Patscheider, Gretl Senoner, Carmen Siviero und Gabriella Vernetto. Eike Thürmann hat die Arbeitsgruppe wissenschaftlich beraten. Zudem wurde das Sprachenportfolio von Schülern erprobt.

Dem Sprachenportfolio liegt der Sprachenpass bei. Darin soll ein Profil der Sprachkenntnisse und ein Überblick über die sprachlichen interkulturellen Erfahrungen nachgezeichnet werden. Auch  alle Zertifikate und Diplome im Bereich Sprachen können die Schüler dort eintragen.

SAN

Bildergalerie