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Land verschickt Elternbriefe
LPA - Mit "Elternbriefen" will das Land Südtirol künftig Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder zur Seite stehen. Das Projekt "Elternbriefe" und die ersten drei Briefe hat Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur heute Mittag (13. Januar) gemeinsam mit Soziallandesrat Richard Theiner im Bozner Palais Widmann vorgestellt.
Familienförderung sei sehr viel mehr als finanzielle Familienhilfe, erklärte bei der heutigen Vorstellung Landesrätin Sabina Kasslatter Mur. Auch Bildungs- und Beratungsarbeit für Familien gehöre dazu. "Gesellschaftliche und familiäre Veränderungen, unterschiedliche Wertorientierungen und der Einfluss der Medien als Miterziehende haben viele Eltern im Hinblick auf die Erziehung ihrer Kinder verunsichert", so die Landesrätin. Mit dem Projekt "Elternbriefe" möchte das Land Südtirol über das Amt für Jugendarbeit in der deutschen Kulturabteilung werdende Eltern in ihrer immer komplexer werdenden Beziehungs- und Erziehungsaufgabe begleiten und unterstützen.
Bei den Elternbriefen handelt es sich um ansprechend gestaltete, durchschnittlich 50 Seiten umfassende Broschüren in deutscher und italienischer Sprache. Drei Elternbriefe hat ein Projektteam im Auftrag von Landesrätin Sabina Kasslatter Mur bisher entwickelt. Weitere sollen folgen. Der erste Brief ist der Schwangerschaft und der Geburt gewidmet, der zweite geleitet durch die ersten Lebensmonate mit dem Neugeborenen und der dritte durch die zweite Hälfte des ersten Lebensjahres.
Ein Kind in seiner Entwicklung zu begleiten, ihm zu helfen, sich seinen Anlagen gemäß zu entfalten, ihm beizustehen, dieses nicht immer ganz einfache Leben zu bewältigen, bezeichnet Landesrätin Kasslatter Mur als eine der schönsten Aufgaben im Leben. "Mit den Broschüren 'Elternbriefe' möchten wir alle Eltern dabei begleiten und ihnen von Erfahrungen und Erkenntnissen anderer Mütter, Väter und von Fachleute berichten", so die Landesrätin. Soziallandesrat Richard Theiner erinnerte daran, dass die Stärkung der Elternkompetenz im Landessozialplan als vorrangiges Ziel festgeschrieben sei.
Neben Erziehungsthemen behandelten die Elternbriefe auch juridische und organisatorische Fragen, erläuterte Projektleiterin Gudrun Schmid. Es gehe darin um Psychologie und Gesundheit, um Beziehungsfragen und Partnerschaft.
Die Autorinnen - Pädagogin Gudrun Schmid, Psychologin Tanja Corazza und Projektassistentin Heidi Gruber - gehen dabei meist von Situationen und Beispielen aus. Elternbriefe haben sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten bereits eine jahrzehntelange Tradition. In München beispielsweise gibt es sie bereits seit über 40 Jahren. Bei den Südtiroler Elternbriefen habe man versucht, den jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnissen, den aktuellen gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen sowie der Situation im Lande Rechnung zu tragen, so Schmid.
Mütter und Väter von Kindern, die ab 1. Januar 2010 geboren sind, können die kostenlosen Elternbriefe im Landesamt für Jugendarbeit in Bozen, Andreas-Hofer-Straße 18 (www.provinz.bz.it/elternbriefe , eMail: elternbriefe@provinz.bz.it) bestellen.
Der erste Elternbrief ist seit kurzem überall dort zu finden, wo Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere durchgeführt werden: in allen Gesundheitssprengeln und Geburtsstellen sowie bei den Frauenärzten und Frauenärztinnen. Im zweiten Elternbrief, der in allen Geburtsstellen in Südtirol aufliegt, findet sich die Bestellkarte. Die Elternbriefe werden dann dem Kindesalter entsprechend kostenlos zugesandt. Die ersten beiden Elternbriefe sind zudem in den Krankenhäusern erhältlich. Der Versand der Elternbriefe ist mit Jahresbeginn angelaufen.
jw
Elternbriefe
Landesrätin Kasslatter Mur über die Bedeutung der Projekts
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