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300 Englisch-Lehrpersonen bei "Moving on Together"
LPA - Rund 300 Englisch-Lehrpersonen aller Schulstufen haben heute (Mittwoch, 10. März) an der internationalen Tagung „Moving on Together" teilgenommen, die vom Deutschen Schulamt und dem Pädagogischen Institut veranstaltet worden ist. Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur hob eingangs die Bedeutung der Sprachkenntnisse sowie eines effektiven und nachhaltigen Lehrens und Lernens hervor.
Etwas mehr als 300 Englisch-Lehrpersonen sind heute an den deutschen Schulen in Südtirol im Einsatz. Ein großer Teil davon ist der Einladung von Schulamt und Pädagogischem Institut zur Großtagung für Englisch-Lehrpersonen ins Bozner Hotel Sheraton gefolgt, um sich über die jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet des Sprachenlernens und der Sprachendidaktik zu informieren und sich mit Kollegen auszutauschen.
Es handelte sich dabei um die zweite Großtagung nach der Einführung von Englisch an Südtirols Grundschulen. Sie stand unter dem Motto "Moving on Together". Der Englisch-Unterricht an den deutschen Schulen in Südtirol war mit dem Schuljahr 2007/2008 auf die oberen Grundschulklassen vorgezogen worden. Womit ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die EU-Vorgaben bezüglich Mehrsprachigkeit gesetzt wurde. Diese fordern, dass jeder Europäer neben seiner Muttersprache zwei Fremdsprachen beherrschen sollte.
Während es bei der Tagung vor zwei Jahren unter dem Motto "Backing basics" vor allem um den Neustart der dritten Sprache in der Unterstufe ging, waren heute Englischlehrpersonen aller Stufen - also auch jene der Oberschulen - angesprochen. Darauf wiesen Schulinspektor Josef Duregger und Carlotte Ranigler vom Pädagogischen Beratungszentrum Meran hin, die für Organisation und Moderation verantwortlich waren.
"Englisch ist das erste Fach, das einen roten Faden von der Grundschule über die Mittelschule bis in die Oberschule zieht und den Sprachenunterricht in allen Stufen nach denselben Kriterien und Methoden ausrichtet", betonte Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur bei der Eröffnung der heutigen Großtagung. Die Grundlage dazu bilden einerseits die Rahmenrichtlinien der Unterstufe, die bereits als Gesetz in Kraft sind, andererseits die Rahmenrichtlinien Englisch für das Biennium, die in den vergangenen zwei Jahren entwickelt wurden und im laufenden Schuljahr 2009/10 erprobt werden.
Namhafte Referenten vertieften im Laufe des Vormittags verschiedene Sachthemen. So ging Michael Byram, Professor der Universität Durham, Fachmann für interkulturelle Kompetenz und fremdsprachliches Lernen und Berater des Europarates in den Bereichen Sprachpolitik und Sprachunterricht, auf die Unterschiede zwischen dem Lehren von Kultur und dem Lehren interkultureller Kompetenzen ein. Mit der Frage, wie die Übergänge von der Unter- zur Oberstufe im Englischunterricht möglichst gut und bruchlos gemeistert werden können, setzte sich der in der Aus- und Fortbildung von Lehrpersonen tätige Sprachforscher und Autor Günter Gerngross auseinander. Auf methodische und didaktische Aspekte ging anschließend Werner Bleyhl, Professor für englische Sprache und Literatur an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, ein.
Am Nachmittag haben die Tagungsteilnehmenden die Möglichkeit, besondere Themen im Rahmen von Workshops zu vertiefen. Im Angebot stehen zehn verschiedene Workshops, die von Fachleuten großer Fachverlage aus dem In- und Ausland geleitet werden. Anlässlich der Tagung werden auch neue Lehr- und Lernmittel der wichtigsten Fachverlage ausgestellt.
jw