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Denkmalpflege: 14 Ehrungen für besondere Verdienste
LPA - 14 Auszeichnungen für Verdienste um die Denkmalpflege hat Landesrätin Sabina Kasslatter Mur heute (Freitag, 23. April) im Prunksaal des Bozner Merkantilgebäudes überreicht. "Wir teilen den Grundsatz, dass wir die Heimat pflegen und bewahren sollen", so die Landesrätin. Weniger Einigkeit herrsche über das Zu-Schützende und die nötigen Schutzmaßnahmen. Es sei daher wichtig und richtig, kohärentes Eintreten für Denkmalpflege zu würdigen, um den Wert des Denkmalschutzes zu vermitteln.
Bei den 14 Geehrten handelt es sich um Personen und Einrichtungen, die sich auf unterschiedliche Weise um die Denkmalpflege besonders verdient gemacht. Der Großteil davon - nämlich neun - wurde für Maßnahmen im Bereich der Bau- und Kunstdenkmalpflege geehrt. Drei Auszeichnungen gab es für Verdienste um die Bodendenkmalpflege und zwei im Bereich des Archivwesens.
Über die Gründe der einzelnen Denkmalpflege-Auszeichnungen berichtete bei der heutigen Ehrungsfeier der Direktor der Landesabteilung Denkmalpflege, Leo Andergassen. Im Bereich der Kunst- und Baudenkmalpflege wurden ausgezeichnet: der Verein Oppidum für seine Bemühungen um die Instandsetzung der Franzensfeste und die entsprechende Vermittlungsarbeit, der ehemalige Brixner Domdekan Johannes Messner, für seinen Einsatz um den Dombezirk, der Geschichts- und Museumsverein Sterzing für die vorbildliche Restaurierung des barocken Kreuzkirchls in Sterzing, Oswald Hassl und Ruth Dissertori für die beispielhafte Restaurierung der alten Apotheke in Eppan, Bernhard Tschenett für die Restaurierung des ehemaligen Gasthauses zum Weißen Rössl in Lichtenberg, Josef Ploner für die fachgerechte und aufwändige Restaurierung der spätgotischen Stubentäfelung im Obertreidner in Oberinn am Ritten, Elisabeth und Florian Oberrauch für aufwändige Sanierung der von Architekt Gustav Nolte 1909 errichteten Sommerfrischvilla in St. Konstantin am Schlern, die Familie Angelo und Hermine Taibon für die Sanierung des spätmittelalterlichen Baues der Gran Ciasa (Ansitz Moregg) in Enneberg sowie die Latscher Wohnbau GmbH für die Restaurierung des südlichen Wohntrakt der alten Dorfburg in Latsch.
Um die Bodendenkmalpflege haben sich die Bozner Günther und Thea Niederwanger besonders verdient gemacht, die seit den 60er Jahren die Ur- und Frühgeschichte Südtirols erforschen und sich dabei besonders der mesolithischen Hochgebirgsforschung und der Erforschung der Brandopferplätze gewidmet haben. Seit den 90er Jahren beschäftigen sich Klaus Kompatscher und Maria Hrozny Kompatscher aus Bozen mit der archäologischen Erforschung der Gebirgslandschaft und haben zahlreiche Oberflächenfunde aus der mittleren Steinzeit lokalisiert. Zahlreiche steinzeitliche Fundstellen hat auch Arthur Videsott aus Meran in den 90er Jahre im Hochgebirge entdeckt und die gemachten Funde dem Amt für Bodendenkmäler übergeben.
Für seine Bemühungen um die Inventarisierung der Pfarrarchive wurde der frühere diözesane Kanzler Johann Kollman geehrt. Die zweite Auszeichnung für die Archivpflege ging an die Boznerin Traudl Streiter, die ehrenamtlich das Archiv und die Bibliothek der Pfarre Bozen inventarisiert und geordnet hat.
Denkmalpflege-Landesrätin Kasslatter Mur dankte den Geehrten bei der Übergabe von Diplom und Medaille für ihr Denkmalpflege-Verständnis: "Einerseits schützen Sie wertvolle Zeugnisse vergangener Zeiten, indem Sie sie für uns und für kommende Generationen sichern, erhalten und pflegen. Andererseits vermitteln Sie den kulturpolitischen Wert des Denkmalschutzes einer breiteren Öffentlichkeit, indem Sie die Kulturdenkmäler, soweit möglich, allen zugänglich machen. So kann historisch gewachsene Identität konkret verortet werden."
Die Denkmalpflege-Auszeichnungen des Land Südtirol werden in periodischen Abständen verliehen. Der diesjährigen Ehrung wohnten Bischof Karl Golser, Regierungskommissär Fulvio Testi sowie Landesrat Michl Laimer, zahlreiche Bürgermeister und Vertretende von Kulturvereinigungen teil.
jw
