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Schuljahr 2009/10: Schullandesrätin zieht Bilanz
LPA – Genau 2452 (97,07 Prozent) Kandidaten haben die Oberschul-Abschlussprüfung bestanden, 4249 (97,33 Prozent) hingegen jene der Mittelschule. Die Versetzungsquote insgesamt liegt über jener des Vorjahres. "Eine durchwegs positive Bilanz" des Schuljahr 2009/10 zog heute (Freitag, 16. Juli) im Palais Widmann in Bozen Schullandesrätin Sabina Kasslatter Mur.
Im Mittelpunkt der Schuljahresbilanz standen zum einen die Ergebnisse der Bewertungen und Abschlussprüfungen der Oberschule, der Unterstufe (Mittelschule) sowie die Versetzungen allgemein. Schulamtsleiter Peter Höllrigl gab einen detaillierten Einblick in die Ergebnisse.
An der Oberschule kam in diesem Jahr die neue gesamtstaatliche Zugangsregelung zur Anwendung: Sie setzt eine positive Benotung in allen Fächern einschließlich Betragen voraus. "Daher ist die Zahl der nicht zur Prüfung zugelassenen Schüler auch an den deutschen Oberschulen angestiegen, allerdings nicht in dem Ausmaß wie im restlichen Italien", erklärte dazu LRin Kasslatter Mur. Die Landesrätin vertrat den Standpunkt, dass sich die Zulassungsvoraussetzung niveauhebend auswirke: "Wenn ein Schüler weiß, dass er in allen Fächern positive Noten nachweisen muss, wird er sich anders verhalten, als wenn wie bisher die Durchschnittsnote berücksichtigt wird."
Von den 2526 Kandidatinnen und Kandidaten (2008/2009: 2458) wurden aufgrund der neuen Bestimmungen 46 nicht zur Abschlussprüfung zugelassen, das sind um 40 mehr als im Vorjahr. Zwei Kandidaten sind zur Prüfung nicht angetreten, 26 haben sie nicht bestanden (08/09: 19). Insgesamt haben also 2452 Kandidatinnen und Kandidaten (08/09: 2430) nun ihren Oberschulabschluss in der Tasche. 63 erzielten mit hundert Punkten die Höchstzahl, fünf davon mit Auszeichnung. Wie im vergangenen Jahr sind Ergebnisse zwischen 70 und 74 Punkten am häufigsten, wobei sich dieser Trend heuer mit 525 - also mehr als einem Fünftel - gegenüber dem Vorjahr mit 497 noch verstärkt hat.
"Die Abschlussprüfung der Oberschule hat in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach Veränderungen erfahren, was nicht zuletzt auf die Bedeutung schließen lässt, die der Staat der Prüfung beimisst", waren sich Landesrätin und Schulamtsleiter einig. Sie sprachen sich allerdings für eine Änderung des Prüfungsmodus im Zuge der Oberschulreform aus.
An der Mittelschule wurden von den 4375 (08/09: 4294) 117 (08/09: 113) nicht zur Abschlussprüfung zugelassen. Von den zugelassenen 4258 (97,33% - 08/09: 4181, 97,37%) haben 4249 (97,12%) die Prüfung bestanden (08/09: 4159 - 96,86%). Der Anteil der Durchgefallenen liegt mit 0,18 Prozent und acht Schülern augenscheinlich unter dem des Vorjahres, als 21 (0,49%) die Prüfung nicht bestanden haben.
Was die Versetzungen angeht, so liegt die Versetzungsquote in der Unterstufe in diesem Schuljahr durchwegs über jener des Vorjahres. Eine Ausnahme bildet lediglich die 1. Klasse Mittelschule. An der Oberschule wurden 11.298 (08/09: 10.644) Schüler in die nächste Klasse versetzt, 978 (08/09: 962) müssen die Klasse wiederholen und 1951 (16,54%) Lernrückstände aufholen. Im Vorjahr waren es 1895 von denen 1674 (88,3%) im Herbst 09 versetzt wurden.
Erstmals nahm an der nunmehr traditionellen Pressekonferenz zum Schulabschluss - im Sinne der schulzusammenführenden Oberstufenreform - auch der Leiter der Abteilung Berufsbildung, Peter Duregger, teil. Er gab einen Überblick über die Prüfungen der Berufsbildung, die Fachschulabschlussprüfung und das Berufsbildungsdiplom sowie die Lehrabschlussprüfung. Im Jahr werden an den Berufsschulen in Südtirol rund 2000 Prüfungen nach eigenen Prüfungsordnungen abgenommen.
"Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Schulbildung in Südtirol auf einem hohen Niveau befindet und durch eine hohe Absolventenquote auszeichnet", so die abschließende Bilanz der Landesrätin. "Die Jugendlichen sind unsere Zukunft, sie sind die Verantwortungsträger von morgen. Unser Bildungssystem soll sie möglichst gut darauf vorbereiten", so Landesrätin Kasslatter Mur.
Die Ergebnisse der Schulabschlussprüfungen im Detail sind auf den Seiten des Deutschen Schulamtes unter http://www.provinz.bz.it/schulamt/service/statistische-daten.asp?redas=yes&370_cate_id=12602 einzusehen.
An der heutigen Vorstellung nahmen neben LRin Kasslatter Mur und Schulamtsleiter Höllrigl auch Abteilungsdirektor Arthur Pernstich und die Inspektoren Marta Herbst und Helmut Mathà teil.
Im Rahmen der heutigen Schulabschluss-Pressekonferenz verteidigte LRin Kasslatter Mur auch "ihren" Gesetzentwurf zur Oberstufenreform. Sie zeigte auf, dass der Gesetzesvorschlag mehrfach Bedeutung und Wert der Zwei- und Mehrsprachigkeit festschreibe. Auch die Kritik an der mangelnden Berücksichtigung von Schülern mit besonderen Bedürfnissen beziehungsweise des Integrationsunterrichts wies die Landesrätin zurück. "Der Integrationsunterricht wird auch in Zukunft ein wichtiges Thema sein, Details dazu können aber nicht in einem Rahmengesetz vorgegeben werden", so die Landesrätin.
jw
Deutsche Schule. Die Bilanz eines Jahres
Landesrätin Kasslatter Mur zur Schulreform
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Landesrätin Kasslatter Mur über die Ergebnisse in diesem Schuljahr
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Schulamtsleiter Peter Höllrigl über die wichtigsten Fakten dieses Schuljahrs
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