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Deutsche Schule: Wahl der Stammrollenstellen abgeschlossen

LPA - Rund sechs Wochen vor Schulbeginn wurde heute (3. August) am Bozner Humanistischen Gymnasium „Walther von der Vogelweide“ die Stellenwahl für die unbefristete Aufnahme von Lehrpersonen für alle drei Schulstufen abgeschlossen. 94 Stellen konnten dabei vergeben werden. Mit dem Verlauf der Stellenwahl zeigt sich Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur zufrieden, allerdings ist für sie "die neue Lehrerausbildung ist längst überfällig“.

Mit 35 Prozent konnte heute rund ein Drittel der angebotenen Stellen besetzt werden. Die restlichen Stellen werden in Kürze über befristete Verträge (Supplenzen) vergeben. Über den Zusatzstellenplan wurde wie in den vergangenen zwei Jahren ein zusätzliches Kontingent an Stellen für die unbefristete Aufnahme jener Lehrpersonen geschaffen, die seit vielen Jahren ganzjährige Abwesenheiten besetzen. „Dadurch soll die didaktische Kontinuität an den Schulen gestärkt werden“, erklärt Stephan Tschigg, Amtsdirektor am Schulamt.

Für die unbefristete Aufnahme standen nicht nur ganze Stellen, sondern auch Reststunden zur Verfügung. Seit dem Vorjahr können Lehrpersonen gleich nach der unbefristeten Aufnahme um Teilzeit ansuchen. Und auch heuer gab es wieder ein Novum: „Die Lehrpersonen können erstmals ihr Probejahr auch auf einer besetzten Stelle ableisten“, so Tschigg. „Dadurch steigt die Chance, einen Arbeitsplatz in der Nähe des Wohnortes zu erhalten.“

Da in einigen Bereichen Personal mit Lehrbefähigung fehlt, konnten nicht alle freien Stellen besetzt werden. „Sorgen bereiten uns weiterhin die fehlenden Zweitsprachlehrpersonen an den Grund- und Mittelschulen und die unbesetzten Stellen für den Integrationsunterricht an Mittel- und Oberschule“, so Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur. „Wir sind aber zuversichtlich, dass die neue Lehrerausbildung Abhilfe schaffen wird.“ Überhaupt fiebert die Schulwelt der neuen Lehrerausbildung entgegen, welche die prekäre Situation vieler Lehrpersonen lockern sollte.

„Nach der Abschaffung der Spezialisierungsschule für den Unterricht an Mittel- und Oberschulen haben befristet angestellte Lehrpersonen zurzeit keine Möglichkeit, eine Lehrbefähigung zu erwerben“, erklärt Kasslatter Mur. „Wir warten schon längst auf das Nachfolgemodell zur Spezialisierungsschule (SSIS), um jungen Lehrpersonen eine berufliche Perspektive geben zu können.“ Laut Entwurf zur Regelung über die neue Lehrerausbildung soll in Zukunft das 3+2+1-Modell gelten: drei Jahre Bachelor, zwei Jahre Master und anschließend ein Praktikumsjahr. „Laut diesem Entwurf werden jene Lehrpersonen, die bereits ein Diplomstudium absolviert haben, nach einer bestandenen Aufnahmeprüfung zu diesem Praktikumsjahr zugelassen, um die Lehrbefähigung zu erlangen“, so die Landesrätin. Sie weist allerdings darauf hin, dass die endgültige Entscheidung über die neue Lehrerausbildung bei der Regierung in Rom liegt.

jw