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Forschung: Jahresprogramm liegt vor
LPA - Der Forschung misst die Landesregierung in ihrem Koalitionsprogramm besondere Bedeutung zu, da sie Forschung und Innovation als Schlüsselfaktoren für die soziale, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung und auch für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Landes einstuft. Vor kurzem hat die Landesregierung den Jahresplan für die Forschung 2010 verabschiedet und 2,5 Millionen Euro für die Forschungsförderung bereitgestellt.
Die Förderung von Forschungsprojekten, die Unterstützung der Mobilität von Forschenden, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die Einrichtung eines Doktorandenkollegs und dazu ein wirksames Monitoring sind die wichtigsten Maßnahmen, mit denen die Landesregierung die wissenschaftliche Forschung in Südtirol weiterentwickeln und stärken will.
Die Grundlage dafür bilden das Landesgesetz für Forschung und Innovation (LG 14/2006) und die entsprechende Durchführungsverordnung zur Forschungsförderung.
Für die Förderung von Forschungsprojekten werden in diesem Jahr 1,9 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Gelder sollen in bereits begutachtete Forschungsprojekte fließen, für die die bisher bereitgestellten Mittel nicht ausreichen. 2009 war erstmals ein Wettbewerb zur Förderung von Forschungsprojekten ausgeschrieben worden. Die hohe Anzahl der eingereichten Projekte aus den verschiedensten Fachbereichen - von der Naturwissenschaft zur Geisteswissenschaft, von der Medizin zur Rechtswissenschaft - und deren meist hoher wissenschaftlicher Standard hatten die Erwartungen bei weitem übertroffen. Mit den im Landeshaushalt 2009 zur Verfügung stehenden 3,9 Millionen Euro konnte nur ein geringer Teil an Forschungsprojekten gefördert werden. „Die Landesregierung hat daher für die Förderung bereits bewerteter Projekte weitere 1,9 Millionen Euro aus dem Haushalt 2010 bereit gestellt“, erklärt Landesrätin Sabina Kasslatter Mur. „Damit wollen wir einerseits das vorhandene wissenschaftliche Potential und andererseits das doch relativ aufwändige Begutachtungsverfahren effizient nutzen.“
Auch von der Förderung der Mobilität von Forscherinnen und Forschern erwartet sich die Landesregierung neue Impulse. In Kürze wird zum zweiten Mal ein Wettbewerb für die Mobilität von Forscherinnen und Forschern ausgeschrieben. Forschende aus Südtirol, die an einer Universität im Ausland ihre Forschungskompetenz erweitern wollen, können sich ebenso um Förderung bewerben, wie Forschende aus dem Ausland, die ihr Projekt in Südtirol durchführen möchten und damit Forschungskompetenz ins Land bringen. Über den ersten Wettbewerb wurde sechs Forschenden diese Möglichkeit eröffnet, die derzeit an den entsprechenden Projekten arbeiten.
Außerdem strebt die Landesregierung in Zusammenarbeit mit den lokalen Forschungsakteuren die Schaffung eines Doktorandenkollegs an. Den Weg dazu soll eine Machbarkeitsstudie eröffnen. Im Unterschied zu einem herkömmlichen Forschungsdoktorat soll die Ausbildung in einem mittelfristig angelegten und klar definierten Forschungszusammenhang erfolgen, der von mehreren Einrichtungen wie der Freien Universität Bozen, der EURAC und dem Versuchszentrum Laimburg gemeinsam getragen und auch von Seiten der Wirtschaft unterstützt wird.
Einen wichtigen Schritt in der Forschungsförderung bildet schließlich ein wirksames Monitoringsystem, das die gesamten Förderungen und geförderten Projekte systematisch erfassen und die Ergebnisse dokumentieren soll. Das Konzept dafür soll in Zusammenarbeit mit der Landesabteilung Innovation erarbeitet werden. „Auf dieses Monitoring wollen wir bei der Erarbeitung der Strategien sowie der Planungs- und Steuerungsaufgaben in den Bereichen Forschung und Innovation stützen“, sagt Forschungslandesrätin Kasslatter Mur.
jw