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Ladinische Schule setzt verstärkt auf Mehrsprachigkeit

LPA – An Kindergärten und Schulen der ladinischen Täler soll die Mehrsprachigkeit mit Hilfe neuer Lehr- und Lernmethoden und Unterrichtsmaterialien verstärkt gefördert werden. "Die Mehrsprachigkeit ist die Stärke der ladinischen Schule", betonte Landesrat Florian Mussner, "auf die wir auch künftig besonderes Augenmerk legen werden." Dabei können sich die Schulen nun auf eine neue Dienststelle im Ladinischen Schulamt stützen.

Die ladinische Schule will Mehrsprachigkeit weiter fördern

Die ladinische Schule hat 1948 mit dem paritätischen Unterrichtsmodell einen besonderen Weg eingeschlagen. Es handle sich um ein Modell, dass nicht am Schreibtisch entwickelt, sondern im Klassenraum geboren wurde, betonte bei der heutigen Pressekonferenz im Palais Widmann in Bozen die ladinische Schulinspektorin Rosmarie Crazzolara: "Da die Kinder in den ladinischen Tälern mit verschiedenen Muttersprachen aufwachsen, haben die Lehrpersonen versucht, dieser Sprachenvielfalt bei der Alphabetisierung Rechnung zu tragen. So entwickelte sich unser Schulmodell."

Als Aushängeschild der ladinischen Schule bezeichnete Landesrat Mussner die Mehrsprachigkeit. Schulamtsleiter Roland Verra erklärte, dass die Schulreform von der ladinsichen Schule dazu genutzt werde, weiter an dieser Mehrsprachigkeit zu arbeiten. Dazu wurde das mehrjährige Projekt Rais (Strahl) entwickelt. Das Projekt setzt bereits im Kindergarten mit der mehrsprachigen Tätigkeiten an, sieht eine dreisprachige Alphabetisierung und einen integrierenden Sprachunterricht in allen Bildungsstufen vor. Dabei wird didaktisch vermehrt auf das integrierte Fremdsprachen- und Sachfachlernen CLIL gesetzt. Zudem sollen der Ladinisch- und Englischkenntnisse gestärkt werden. Parallel dazu wird mit der Evaluation der mehrsprachlichen Kompetenzen der Schüler fortgefahren. Dabei wird auf vorgegebene Standards hingearbeitet.  

Den Lehrpersonen und Schülern stehen dabei neue viersprachige und multimediale Lehrmittel zur Verfügung, die heute der Leiter des ladinischen Pädagogischen Instituts, Theodor Riffesser vorstelle. Hinzu kommen auch neue ladinische Lehr- und Lernmittel, die in Zusammenarbeit mit dem Schulamt entstanden sind. Unterstützung in dem vermehrten Bemühen um Mehrsprachigkeit kommt schließlich von einer neuen Dienststelle am Ladinischen Schulamt, das die Entwicklung zu einem Kompetenzzentrum für Mehrsprachigkeit anstrebt.

Im Rahmen der heutigen Pressekonferenz wurde auch eine internationale Tagung zum Integrierten Fremdsprachen- und Sachfachlernen CLIL angekündigt, die am 28. und 29. Oktober in St. Ulrich stattfinden wird.

jw

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