Aktuelles

Studie zur Sprachenkompetenz an den ladinischen Mittelschulen vorgestellt

LPA - Die ladinischen Mittelschüler haben die Vielfalt in ihrer Muttersprache vergrößert, in der deutschen Schriftsprache haben sie den Standard erhöht, während im Italienischen der Wortschaft vor allem bei den Verben verbessert werden könnte: Dies ist ein Ergebnis der Sprachenkompetenzuntersuchung, die heute (12. November) an der Universität in Brixen vorgestellt worden ist.

Studie zur Sprachenkompetenz an den ladinischen Mittelschulen vorgestellt (von rechts): Roland Verra, Lois Ellecosta, Manfred Gross, Rita Franceschini, Paquale Della Rosa und Rosmarie Mussner.

300 Prüfungsaufsätze von Mittelschülerinnen und Mittelschülern im Gadertal und in Gröden hat eine Gruppe von siebzehn Sprachwissenschaftlern analysiert und mit Gleichaltrigen der deutschsprachigen Mittelschule in Klausen und der italienischen Mittelschule "Dante Alighieri" in Bozen verglichen. Professorin Rita Franceschini, Leiterin des Kompetenzzentrums Sprachen der Freien Universität Bozen, und der Mailänder Universitätsprofessor Pasquale Della Rosa haben heute die Ergebnisse dieser Sprachen-Kompetenz-Studie vorgestellt; sie sind in einer dreisprachigen Publikation zusammengefasst, die von der ladinischen Evaluationsstelle, vom Kompetenzzentrum Sprachen der Freien Universität Bozen, vom Ladinischen Pädagogischen Institut und dem Ladinischen Kulturinstitut "Micurà de Rü" gemeinsam erstellt worden ist.

Eine der Kernaussagen der Studie: Die Sprachenvielfalt im Ladinischen ist größer geworden, in der deutschen Sprache drücken sich die ladinischen Schüler jetzt besser aus, während sie im Italienischen noch zulegen könnten. Bei der Studie wurden dieselben Parameter angewandt wie bei der vergleichbaren Studie zwischen den Grundschülern der drei Sprachgruppen im vergangenen Jahr. Analysiert wurde nur die Schriftsprache. Der Studie zufolge verwenden die ladinischen Schüler die meisten Wörter in einem Satz, im Hinblick auf die Anzahl der Wörter folgen die deutschen Schüler auf Platz zwei, die italienischen an dritter Stelle. Überraschend, unterstrich Professorin Franceschini, ist, dass die ladinischen Schüler im Vergleich zu den deutschen längere und komplexere Sätze bilden, der Wortschatz ist bei beiden annähernd gleich. Im Vergleich mit den italienischen Schülern sind die ladinischen schwächer im Bereich der Verben, die ladinischen Schüler bilden kürzere Sätze und weniger Nebensätze. Im Gadertal verwenden die Schüler in ihrer Muttersprache Ladinisch mehr Wörter in komplexer gebauten Sätzen, während jene in Gröden mehr Nebensätze bilden, die Sätze aber kürzer sind.

Im Vergleich mit der Studie vom vergangenen Jahr sind allgemein Fortschritte zu verzeichnen, die ladinischen Schüler haben an sprachinterner Komplexität zugelegt und ihr Deutsch verbessert.

mac

Bildergalerie