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Reorganisation der Bildungsverwaltung vorgestellt: Neue Bildungsressorts
Nach der Übernahme der Kompetenzen für die Schule, der Reform der Unter- und jener der Oberstufe wird nun der letzte Schritt hin zu einem rundum erneuerten Bildungssystem gesetzt: die Reorganisation der Bildungsverwaltung. Wie sie aussehen wird, haben Landeshauptmann Luis Durnwalder sowie die Landesräte Sabina Kasslatter Mur, Christian Tommasini und Florian Mussner heute (16. November) erklärt.
Schritt für Schritt hat das Land das Südtiroler Bildungssystem auf neue Beine gestellt: Nach der Übernahme einer Reihe von neuen Kompetenzen im Bildungsbereich im Jahr 1996 folgte 2008 die Reform der Unterstufe, 2010 jene der Oberstufe. Nachdem nun erstmals die ganze Bildungslandschaft der Unter-19-Jährigen per Landesgesetz geregelt ist, werden die Reformen - mit einem entsprechenden Passus, den die Landesregierung ins Finanzgesetz einbringt und der in dieser Woche in der Gesetzgebungskommission diskutiert wird - auch in administrativer Hinsicht nachvollzogen, indem die Bildungsverwaltung reorganisiert wird.
"Derzeit ist die Verwaltung unseres Bildungswesens auf vier Landesräte, sechs Ressorts bzw. Landesschulämter, sechs Landesabteilungen, mehr als ein Dutzend Landesämter, drei Pädagogische Institute und zwei Institute für Musikerziehung aufgeteilt", so der Landeshauptmann heute. "Diese Struktur wollen wir vereinfachen und die Verwaltung des Schulbereichs an den neuen, einheitlichen Rahmen anpassen", so Durnwalder.
Ziel sei ein effizientes, schlankes Landesschulsystem. Dafür wird je ein Bildungsressort pro Sprachgruppe geschaffen, unter dessen Dach – mit Ausnahme der Fachschulen für Land- und Hauswirtschaft – alle auf die Ausbildung von bis zu 19-Jährigen ausgerichteten Bildungseinrichtungen verwaltet werden. "Diese Bildungsressorts sind Ressorts sui generis, sie können also auch nach einer Regierungsumbildung nur als Ganze einem Landesrat zugewiesen werden", so Kasslatter Mur, die zudem ergänzt: "Innerhalb dieser Ressorts bleibt die Eigenständigkeit von Kindergarten, Grund-, Mittel-, Ober- und Musikschule sowie der Berufsbildung gewahrt."
Konkret heißt dies, dass mit 1. Jänner 2011 die Pädagogischen Institute als Körperschaften aufgelöst und in die drei Bildungsressorts eingegliedert werden. Am 1. September 2011 folgt Schritt zwei: Dann übernehmen die Bildungsressorts auch die Agenden der Berufsbildung, wobei die Landesregierung ein Organisationsmodell ausarbeitet, das - wie es im Gesetzestext heißt - "die funktionale Autonomie sowie die Besonderheiten und Eigenheiten der Berufsbildung garantiert".
Der selbe Grundsatz gilt ab 1. September 2012 auch für die Institute für Musikerziehung: Sie werden als Körperschaften aufgelöst und dem Bildungsressort eingegliedert, gleichzeitig wird aber sichergestellt, dass die Musikschul-Verwaltungen die Einnahmen aus dem Musikunterricht selbst verwalten können, und über einen Beirat garantieren, dass sich die großen Musik-Vereinigungen und Gemeinden weiterhin in die Organisation des Musikunterrichts in Südtirol einbringen können.
Auch ein Vorurteil hat Landeshauptmann Durnwalder heute ausgeräumt: "Wir geben mit dieser Reorganisation keine primären Zuständigkeiten auf, vielmehr wirken wir nur auf die Verwaltung ein, damit wir Aufgaben besser koordinieren und die Abläufe straffen können. Die Nutznießer werden die Schüler und deren Eltern, aber auch die Steuerzahler sein", so Durnwalder.
Landesrat Tommasini sprach heute von einer notwendigen Rationalisierung: "Wir schaffen ein System, das klarer, einfacher und damit auch effizienter sein wird", so Tommasini, während sein Kollege Mussner vor allem auf die Bedeutung der Wahrung des muttersprachlichen Prinzips abstellte: "Dieser Grundsatz ist vor allem für uns als kleinste Minderheit von grundlegender Bedeutung", so der Landesrat.
chr
Reorganisation der Bildungsverwaltung vorgestellt, neue Bildungsressorts
Landesrätin Kasslatter zu den Zielen der Reorganisation
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Landeshauptmann Durnwalder über die Bedeutung der Neuordnung
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