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Heiratsverträge des 17. bis 19. JHs: Buchvorstellung am 3. Dezember

LPA - "Das Aushandeln von Ehe", die Eheverträge des 17. bis 19. Jahrhunderts stehen im Mittelpunkt einer neuen Publikation, die am kommenden 3. Dezember im Ansitz Rottenbuch in Bozen vorgestellt wird. Die Forschungen zu dieser Neuerscheinung wurden zu einem beachtlichen Teil vom Südtiroler Landesarchiv finanziert.

Ehe war in der Geschichte der Neuzeit ein zentrales Ordnungsmodell und zugleich eine Institution von großer ökonomischer Bedeutung. Geld und Güter flossen aus diesem Anlass zwischen den Generationen, zwischen Braut und Bräutigam oder wurden in Aussicht gestellt. Der Transfer von Vermögen war bislang hauptsächlich aus der Perspektive des Erbrechts und der Erbpraxis Thema der Geschichtswissenschaften. Doch stellte das Ehegüterrecht eine mindestens ebenso wichtige Grundlage dar. Denn das Nutzen und Verfügen über das eingebrachte und während der Ehe erwirtschaftete Vermögen, die Ansprüche von Witwen und Witwern sahen sehr unterschiedlich aus, je nachdem, ob Gütertrennung oder Gütergemeinschaft vorherrschte. Entsprechend unterschiedlich gestalteten sich die Inhalte von Heiratsverträgen.

In vier Detailstudien – zu niederösterreichischen Gerichten, zur Stadt Salzburg, zu den Südtiroler Gerichten Innichen und Welsberg sowie zum Einzugsbereich des Innsbrucker Stadt- und Landrechts – analysieren die Autorinnen Margareth Lanzinger, Gunda Barth-Scalmani, Ellinor Forster und Gertrude Langer-Ostrawsky Heiratsverträge und das „Aushandeln von Ehe“ vom 17. bis zum 19. Jahrhundert in vergleichender Perspektive. Die Ergebnisse werden einleitend und abschließend in den Kontext europäischer Rechtsräume gestellt.

Die Landesrätin für Bildung und deutsche Kultur, Sabina Kasslatter Mur, wird den Band "Aushandeln von Ehe. Heiratsverträge der Neuzeit im europäischen Vergleich"

am Freitag, den 3. Dezember 2010
um 18 Uhr
am Sitz der Landesabteilung Denkmalpflege, Ansitz Rottenbuch
Armando-Diaz-Straße 8, Bozen

gemeinsam mit der Direktorin des Südtiroler Landesarchivs, Christine Roilo, und den den Autorinnen vorstellen.

jw