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LR Kasslatter Mur: "Zweitsprachenlehrer sind wichtig für das Zusammenleben"

Die deutsche Schullandesrätin Sabina Kasslatter Mur hat in der pädagogischen Tagung der Zweitsprachenlehrer, die heute Vormittag im Kongresszentrum des Bozner Messepalasts stattgefunden hat, die Schlüsselrolle der Zweitsprachenlehrer hervorgehoben. Die italienische Schullandesrätin Luisa Gnecchi war in der heutigen Tagung zu Gast. "Die Zusammenarbeit der deutschen und italienischen Schulassessorate ist besonders wichtig", betonte sie.

"Diese Initiative ist vor allem deshalb wichtig, weil sie den Lehrern eine Möglichkeit der Auseinandersetzung und Diskussion mit anderen Zweitsprachenlehrern bietet. Die Zweitsprachenlehrer sind ja die wirklichen Vermittler der Kultur", sagte Landesrätin Kasslatter Mur zu Beginn der Tagung, in der sich etwa 100 Zweitsprachenlehrer der Grund- und Mittelschulen mit dem Lehren und Lernen der italienischen Sprache als zweiter Sprache beschäftigten. "Nach der Familie sind die Zweitsprachenlehrer die wichtigsten Personen, die zur Integration in die mehrkulturelle Realität und zum friedlichen Zusammenleben in Südtirol beitragen", so Kasslatter Mur. Die Landesregierung stellt jährlich eine Summe von etwa 100.000 Euro zur Vermittlung der zweiten Sprache bereit.

"Zum ersten Mal nimmt an dieser Veranstaltung auch eine italienische Schullandesrätin teil. Dies zeigt unsere Bemühungen für mehr Zusammenarbeit in diesem für die Schüler so wichtigen Bereich", freute sich Kasslatter Mur. "Es ist wichtig, dass wir zusammenarbeiten", bekräftige Landesrätin Gnecchi. "Es geht hier nämlich um das Lernen einer Sprache, die mehr ist als nur eine weitere andere Sprache. Es geht um das Lernen der Sprache, welche die zweite Sprache hier in Südtirol ist. Alle Schüler, die diese zweite Sprache beherrschen, werden sich in die Südtiroler Gesellschaft integriert fühlen", sagte sie.

An der Tagung, die vom pädagogischen Institut organisiert wurde, nahmen auch Schulamtsleiter Walter Stifter, der Direktor des Pädagogischen Instituts, Rudolf Meraner, und die Inspektorin Rita Gelmi teil.

Im Laufe des Nachmittags berichten die Lehrer der Zweitsprache über ihre pädagogisch-didaktischen Erfahrungen. Sie stellen verschiedene Arbeitsmaterialien vor und arbeiten in Arbeitsgruppen. Die Lehrer denken über das didaktische Handeln, den Einsatz neuer schülerzentrierter Lernmethoden sowie über die Erstellung geeigneter Arbeitsmaterialien nach.

Anna Ciliberti, Prorektorin der Universität Perugia, referierte über die neuen Tendenzen der Sprachdidaktik während Prof. Luciano Mariani ein Referat über die pädagogisch-didaktische Bedeutung eines Lernportfolios hielt. Die beiden Vorträge sollten eine Reflexion über Zielsetzungen des Zweitsprachunterrichts erleichtern.

"Das heutige Treffen ist auch ein wertvoller Beitrag zur Diskussion zum Thema Zweitsprache zu verstehen. Diese Diskussion wird auf politischer Ebene meist komplizierter gemacht. Trotzdem ist die Diskussion über die zweite Sprache unbedingt notwendig", meinte Kasslatter Mur. Gnecchi forderte die Zweitsprachenlehrer auf, den Schülern beizubringen, sich mit der zweiten Sprache nicht nur "über Wasser halten" zu können, sondern ihnen wirklich "das Schwimmen" zu lernen, damit sie ganz in die Südtiroler Gesellschaft integriert wären.

SAN