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Vereinheitlichung des Schulkalenders: Landesräte hören Interessensvertreter

An Südtirols Schulen sollen die Unterrichtszeiten, die Ferien und der Beginn des Schuljahres angeglichen werden. Der Weg zur Vereinheitlichung ist ein steiniger, gilt es doch die verschiedensten Interessen zu bündeln. Heute (30. Mai) haben sich die für die Bildung zuständigen Landesräte Sabina Kasslatter Mur, Christian Tommasini, Florian Mussner sowie Hans Berger die Wünsche und Befürchtungen aller Beteiligten angehört.

Für Landesrätin Sabina Kasslatter Mur war bereits vor der Anhörung klar, dass die über 60 Interessensvertreter unterschiedlichste Meinungen zur Vereinheitlichung des Schulkalenders vorbringen würden: „Die Vereinheitlichung des Schulkalenders ist eine schwer handzuhabende Materie und wird frühestens 2012/13 greifen. Zunächst geht es uns darum, alle Betroffenen zu hören und bestmöglich über eine Umsetzung zu diskutieren.“

Eine Vereinheitlichung des Schulkalenders ist notwendig, weil die derzeitigen Unterschiede zu Schwierigkeiten für die Familien in der Alltagsplanung führen, aber auch weil die Unterschiede eine Koordination der Schülertransporte und Ausspeisungsdienste sehr mühsam machen. Die Landesregierung will nun unter Einbeziehung aller Interessensgruppen ein neues Konzept zur Erstellung eines einheitlichen Schulkalenders ausarbeiten.

Derzeit dauert das Schuljahr vom 1. September bis 31. August, die Landesregierung legt das Unterrichtsende und die Kriterien für Unterrichtsbeginn sowie Ferien fest und die Schulen verteilen die Unterrichtszeit auf fünf oder sechs Tage. Eine Statistik bringt die Unterschiede im Kalender auf den Punkt: Im laufenden Schuljahr gilt für 44,5 Prozent der Schüler die Fünftagewoche, für 43 Prozent die Sechstagewoche und für die übrigen 12,5 Prozent das alternierende Modell.

Landesrat Hans Berger, in der Landesregierung  für die land- und hauswirtschaftliche Berufsbildung zuständig, ist für eine Vorverlegung des Schulbeginns um zehn Tage sowie einen im Juni um zehn Tage nach hinten verschobenen Schulschluss. Außerdem spricht sich Berger für die Einführung von Herbstferien und die Fünftagewoche aus. Laut Berger solle der Schulkalender mittelfristig auf fünf Jahre geplant werden.

Der italienische Schullandesrat Christian Tommasini hat die heutige Anhörung als wichtigen Ausgangspunkt zur Vereinheitlichung des Schulkalenders gesehen. Tommasini: "An den italienischen Schulen im Land wird heute schon überwiegend die Fünftagewoche angewandt. Deshalb geht es aus der Sicht der italienischen Sprachgruppe vor allem um die drei Monate langen Sommerferien.“

Bei der Anhörung haben viele Interessensvertreter eine Entlastung der Schüler und damit verbunden weniger Schule bei gleichzeitig hohen Anforderungen an die Bildungseinrichtungen gefordert. Für Landesrätin Kasslatter Mur machen diese Ansprüche einen einheitlichen Schulkalender zur Utopie. Kasslatter Mur: „Die vielen Anliegen sind nicht unter einen Hut zu bringen. Wir werden nun eine Arbeitsgruppe einrichten und versuchen, am Kind und am Jugendlichen entlang den Schulkalender umzuorganisieren.“

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