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Diskussion über Ausbildung zum Friedensförderer

LPA - Die Figur des Friedensförderers, wie sie Alexander Langer 1995 beim Europäischen Parlament vorgestellt hat, stand im Zentrum eines kürzlich von Landesrätin Luisa Gnecchi einberufenen Treffens mit den Vertretern der Berufsbildung, der Langer-Stiftung und der Universität Bozen. Die Schaffung einer Ausbildung für sogenannte "Peacekeeper"-Friedensförderer wurde von allen Anwesenden positiv bewertet.

Bereits im Mai 1995 hat das Europäische Parlament einen Vorschlag von Alexander Langer zur Schaffung einer Europäischen Friedenstruppe angenommen. Diese Friedenstruppen sollten speziell dafür ausgebildet sein, mit praktischen Maßnahmen Frieden zu verwirklichen. Unter solche Friedensmaßnahmen fallen der Schiedsspruch und die Wiederherstellung einer Vertrauensbasis zwischen den beiden verfeindeten Parteien, weiters humanitäre Hilfeleistungen, sowie die Entwaffnung und die Reintegration der sich bekämpfenden Parteien. Diese Forderung wurde im "EU-Programm zur Vorbeugung von gewalttätigen Konflikten" wieder aufgenommen und vor allem von ehrenamtlichen Vereinen in Krisenzonen unterstützt.

Um die Ausbildung für eine weitere Art von "Friedensförderern" ging es beim Treffen von Landesrätin Luisa Gnecchi mit der Direktorin der Landesabteilung für italienische Berufsbildung, Barbara Repetto, Prof. Luigi Guerra von der Fakultät für Bildungswissenschaften an der Freien Universität Bozen/Brixen und den Vertretern der Langer Stiftung, Helmuth Moroder, Edi Rabini und Ines Facchinelli. Wichtigstes Ziel des Treffens war es, festzustellen, ob in Südtirol Möglichkeiten und Ressourcen vorhanden sind, eine Ausbildung für Friedensförderer zu organisieren.

Die Initiative wurde bisher von der Langer-Stiftung vorangetrieben und wäre, so wurde beim Treffen festgestellt, ein wertvoller Beitrag für eine gewaltfreie Kultur, welche die Institutionen miteinschließt und zu Integrationspolitik und Konfliktvorbeugung beiträgt. Auch die Erfahrungen der Berufsbildung im Bereich des interkulturellen Dialogs und zur Lösung von interkulturellen Konflikten durch die interkulturellen Vermittler, hier miteinfließen. Prof. Luigi Guerra erklärte sich von Seiten der Universität bereit, sich für die Verwirklichung eines Master-Ausbildungslehrgangs zum "Friedensförderer" einzusetzen.

Es wurde vereinbart das Projekt zur Ausbildung von Friedensförderern mit Geldern des Europäischen Sozialfonds zu finanzieren. Die Ausbildung soll von der Universität Bozen in Zusammenarbeit mit der Berufsbildung und mit Unterstützung der Langer-Stiftung durchgeführt werden.

SAN