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LR Kasslatter, Widmann, Berger und Tommasini im Gespräch mit Integrationsmitarbeitern
LPA - Die Forderung der Integrationsmitarbeiter an den Schulen nach mehr Vollzeitstellen war heute, 9. Juni, in Bozen Thema einer Aussprache zwischen den Landesräten Sabina Kasslatter Mur, Thomas Widmann, Hans Berger und Christian Tommasini und den Vertretern der Gewerkschaften. „Wir können im deutschen Bildungssektor von einem sehr guten Niveau in Sachen Integration startend durch Gespräche weiter an einer Verbesserung für die Integrationsmitarbeiter arbeiten, wobei aber immer die optimale Betreuung möglichst vieler Kinder im Mittelpunkt steht“, betonte Kasslatter Mur.
Derzeit gibt es an den deutschen Schulen und Kindergärten insgesamt 222,5 Stellen für Integrationsmitarbeiter, die auf 333 Personen verteilt sind. Davon ist rund ein Drittel in Vollzeit tätig und rund ein Drittel hat eine Stelle zwischen 50 und 100 Prozent. Laut Gewerkschaftsvertretern möchten etwas mehr als die Hälfte der Integrationsmitarbeiter in Teilzeit eine Vollzeitstelle haben.
Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur, Personallandesrat Thomas Widmann, der für land- und hauswirtschaftliche Bildung zuständige Landesrat Hans Berger und der italienische Bildungslandesrat Christian Tommasini zeigten Verständnis für dieses Anliegen. „Die Integrationsmitarbeiter sind eine besondere Kategorie, weil sie immer untrennbar mit den zu betreuenden Kindern und Jugendlichen zusammenhängen“, hob Kasslatter Mur hervor. „Es geht immer in erster Linie darum, die Kinder und Jugendlichen mit Beeinträchtigung optimal zu betreuen“, unterstrichen die Landesräte unisono.
Wie viele Kinder und Jugendliche an den Kindergärten und Schulen Integrationsmitarbeiter brauchen, hängt von der jeweiligen Diagnose der Kinder und Jugendlichen ab. Die Diagnosen erstellen die entsprechenden Dienste der Sanitätseinheit anhand von klaren Kriterien, erklärte die Inspektorin der Dienststelle für Unterstützung und Beratung im deutschen Schulamt Heidi Niederstätter.
Kasslatter Mur kündigte an, dass es ab Herbst 2011 in der deutschen Schule zehn zusätzliche Stellen für Integrationsmitarbeiter geben werde. „Die Zuteilung des für die deutsche Schule schon sehr guten Stellenkontingents erfolgt nach den Bedürfnissen der Kinder“, betonte die Landesrätin.
„Wir haben nämlich zuallererst die Aufgabe, uns um das Recht der Kinder und Jugendlichen auf angemessene Bildung und Inklusion zu kümmern“, betonte Kasslatter Mur. Deshalb wäre es beispielsweise besser, zwei Teilzeitstellen zu schaffen, damit jeweils ein Kind in Innichen und eines in Salurn betreut werden könne, anstatt eine Vollzeitstelle nur für Innichen zu vergeben, wo dann nur ein Kind betreut werden könne, erläuterte die Landesrätin.
Insgesamt stehe die deutsche Schule im Bereich Integration gut da, meinte Kasslatter Mur. Neben den 222,5 Stellen für Integrationsmitarbeiter gibt es weitere 609 Stellen für Integrationslehrer, was derzeit insgesamt 831,5 und im Herbst 2011 insgesamt 841,5 Stellen für die Integration ausmacht, rechnete die Landesrätin vor.
Durch weitere Gespräche mit der Inspektorin der Dienststelle für Unterstützung und Beratung im deutschen Schulamt sowie mit den Direktoren der Landesabteilungen Personal und Sozialwesen und den Verantwortlichen der italienischen Schule, solle nach Lösungen gesucht werden, das derzeitige Stellenkontingent den Bedürfnissen der Integrationsmitarbeiter besser anzupassen, waren sich Landesräte und Gewerkschaftsvertreter einig. Eine Arbeitsgruppe soll dabei prüfen, ob es für die Integrationsmitarbeiter Arbeitsmöglichkeiten im außerschulischen Bereich gibt, durch die eventuell eine Aufstockung der Teilzeit auf Vollzeit möglich werden könnte.
„Wir werden auch weiterhin versuchen, wo es möglich ist, Kombinationen von Teilzeitstellen anzubieten, damit Arbeitszeit aufgestockt werden kann“, sagte Niederstätter.
SAN